Rezension

Versunken im Nirgendwo

Der Übergang - Justin Cronin

Der Übergang
von Justin Cronin

Bewertet mit 5 Sternen

Die 6jährige Amy wird von FBI-Agenten entführt, weil sie an Experimenten der Regierung als Probandin teilnehmen soll. Das hochgesteckte Ziel dieser medizinischen Versuchsreihe ist es tatsächlich, durch einen bisher unbekannten Virenstamm die Unsterblichkeit des Menschen zu erlangen.

Doch mit einem Schlag gerät die ganze Situation völlig außer Kontrolle und nicht nur das Experiment ist zum Scheitern verdammt sondern die ganze Welt blickt dem Untergang entgegen.

Es ist der 1. Teil der Passage-Trilogie und wer meint, eine Geschichte sei mit den ersten 1020 Seiten locker erzählt, der irrt sich meiner Ansicht nach gewaltig.

Es ist keine Dystopie und auch kein klassischer Endzeit-Thriller. Es ist zwar eine Geschichte vom Untergang, aber an erster Stelle steht eben der Übergang, wie uns der Titel schon verrät. 

Selten bin ich in einer so dichten Atmosphäre versunken.
Man lernt die Protagonisten nicht nur kennen, Cronin schenkt einem das Gefühl sie richtig zu kennen und sie zu erkennen.
Ich war mit FBI-Agenten unterwegs, habe Amys schwangere Mutter begleitet und ihre ersten 6 bescheidenen Jahre miterlebt und ich weiß genau, wie sehr Amy Harper Bellafonte von ihrer Mutter geliebt wurde.
Und dann war ich Zeugin als es dazukam, dass Amy das Mädchen von Nirgendwo wurde und Carter, und Babcock und die anderen 10 im Sog des Untergangs den Übergang in die Wege leiteten …

Dieser Roman ist beeindruckend! Es gibt zahlreiche Erzählstränge, Rückblenden und Zeitsprünge, die miteinander verschmelzen und den Leser an sich fesseln, sodass es kein Entrinnen gibt.

Schon nach den ersten Seiten entwickelt sich ein Sog, der einen nicht mehr auslässt. Bei so vielen Details, so eindringlichen Beschreibungen und Hintergrundinformationen und einer so außergewöhnlichen Dichte im Erzählstil blättern sich die Seiten tatsächlich von alleine um und am Ende fragt man sich, wie es sein kann, dass man den Wälzer schon gelesen hat.

Es gibt Bücher, die sind gut, es gibt Bücher die sind besser, und es gibt Bücher, die sind grandios. 

„Der Übergang“ von Justin Cronin ist nicht nur grandios, sondern eine wahre Meisterleistung und ich kann es kaum erwarten den 2. Band in meinen Händen zu halten.

Die Passage-Trilogie:
1) Der Übergang
2) Die Zwölf
3) ???

@ NiWa