Rezension

Vertrauensverlust

Das Museum der unerfüllten Versprechen - Elizabeth Buchan

Das Museum der unerfüllten Versprechen
von Elizabeth Buchan

Bewertet mit 3 Sternen

klappentext

Auf zwei Zeitebenen und in zwei atmosphärischen Städten - das Paris der Gegenwart und Prag in den 80er-Jahren - entfaltet sich die Geschichte einer zarten und zugleich gefährlichen Liebe und einer bewegenden inneren Reise.  
Mitten in Paris befindet sich ein außergewöhnliches Museum, das Museum der unerfüllten Versprechen. Jedes seiner Ausstellungsstücke - eine leere Keksdose, ein Zugticket, ein Babyschuh - steht für einen Moment voller Trauer und Verrat. Doch wer hier einen Gegenstand abgibt, macht sich damit frei von den Dämonen der Vergangenheit. Auch Laure, die Besitzerin des Museums, hofft auf diesen befreienden Effekt. Unter den Exponaten sind Zeugnisse ihrer eigenen Jugend. Sie führen ins Prag des Jahres 1985, wo Laure als Au-pair gearbeitet hat. Als sie sich in einen rebellischen jungen Musiker verliebt, hat das schreckliche Konsequenzen. Denn das Leben hinter dem Eisernen Vorhang ist kompliziert - und Gefahr lauert überall.  

Meinung

Einen größeren Unterschied wie zwischen Prag in den 90er Jahren und dem Paris  der Gegenwart gibt es nicht. 
Akribisch beschreibt die Autorin das Leben in diesen Städten. Als Leser erfährt man alles, über Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten, genauso über den Umgang der Bürokratie oder Staatsmacht mit den Menschen in der jeweiligen Stadt.
Laure ist die Kuratorin eines einzigartigen Museums das vielleicht eine Hilfe gegen die Verzweiflung und dem Vertrauensverlust durch ein gebrochenes Versprechen ist.
Ein gebrochenes Versprechen führt zum Verlust des Vertrauens gegenüber demjenigen der das Versprechen nicht gehalten hat. Für Kinder ist es ein großes Unglück wenn die Zahnfee nicht kommt, für Erwachsene ist es in einem Fall das eine Verabredung mit einem besonderen Menschen nicht eingehalten wurde.
Mit einem sehr feinen Sinn für Zwischentöne wird eine nicht erfüllte Liebe zwischen den jungen Mädchen Laure und dem Regimekritiker Toma in der Tschechloslowakei beschrieben.
Jahre später kämpft Laure immer noch mit ihrer Verzweiflung auch hier wird nichts vordergründig erzählt, man muss als Leser sehr genau hinhören Es ist elegant geschrieben, dadurch geht etwas Emotionalität verloren.