Rezension

Verwirrend!

Kreuzfahrt - Mireille Zindel

Kreuzfahrt
von Mireille Zindel

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt / Klappentext:

"Meret und Dres, Jan und Romy. Zwei Paare, bei denen sich Ernüchterung eingestellt hat. Bis sich Meret und Jan ineinander verlieben ... - ein scharfsinniges, raffiniertes Kaleidoskop über alle Facetten des Liebens, das durch seine sprachliche Finesse und unvergleichliche Empathie besticht."

Meine Meinung:

Im Gegensatz zum o.g. Klappentext konnte ich die "unvergleichliche Empathie" in diesem Buch leider nicht finden. Es geht hier um eine Ehefrau, Meret, seit zehn Jahren mit Dres zusammen, zwei Kinder, die sich in den Ehemann der Nachbarsfamilie, Jan, verliebt. Zwischen den beiden prickelt es und irgendwann kommt es dann zu einer Affäre.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Meret erzählt und zwar in Form eines Briefes an Jan und man erfährt im letzten Drittel des Buches, warum sie das macht. Den größten Teil der Geschichte analysiert Meret, was in ihr vorgeht, was sie von Dres wegtreibt und zu einem anderen Mann hin. Generell mag ich solche Bücher gerne, die tiefgründig sind und nicht nur schnulzige Liebesgeschichten erzählen. Aber hier wird es mir leider zuviel, weil sich einiges wiederholt, sich Merets Gedanken allmählich im Kreis drehen und wenig Neues passiert. Zur Mitte des Buches hin, wurde es mir allmählich langweilig. Außerdem passieren einige Dinge, die absolut unrealistisch und daher nicht glaubwürdig sind.

Fast alle Protagonisten des Buches bleiben dabei blass und distanziert und der Schreibstil ist allgemein eher kühl und emotionslos. Zwischendurch erzählt Meret Jans Frau Romy immer wieder in Fortsetzungen die Geschichte einer Freundin, die auf einer Kreuzfahrt ihrem Ehemann mit einem Steward fremdgegangen ist. Anfangs noch nachvollziehbar, weil man glaubt, dass Romy absichtlich die Sprache auf dieses Thema bringen will, wird auch diese Geschichte zu sehr in die Länge gezogen, so dass sie schließlich keinen Sinn mehr macht.

Im letzten Drittel wird es dann mal etwas spannend oder sagen wir packend, als einem der Protagonisten ein Schicksalsschlag trifft. Doch leider wird es dann am Ende nochmal übertrieben theatralisch und die letzten beiden Seiten stellen dann sogar die ganze Geschichte wieder in Frage!

Als Leser bleibe ich mehr als verwirrt zurück und weiß nun gar nicht, was davon nun wirklich passiert ist und was nicht. Darum konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Ich finde es zwar nicht grottenschlecht, aber leider auch nicht richtig gut. Und ich denke, man hätte viel mehr aus der Geschichte machen können.

 

 

Kommentare

Naibenak kommentierte am 24. April 2016 um 18:49

Prima Rezi, danke! :-) ich hatte kürzlich auch schon mit dem Buch geliebäugelt, weil mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Nun bin ich ganz froh, es nicht gelesen zu haben. Klingt ganz schön anstrengend ;-)

UJac kommentierte am 24. April 2016 um 19:59

Hallo Bianca! Ja, laß mal lieber, ist echt nicht so toll. Ich hatte es bei einer Leserunde gewonnen (bei der "Konkurrenz") und bin auch froh, es nicht gekauft zu haben.