Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Verwirrend

Cooper - Eberhard Rathgeb

Cooper
von Eberhard Rathgeb

Bewertet mit 3 Sternen

Inhaltsangabe: "Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor." Seiten: 139 Genre: Roman Titel: 2,5/5 Cover: 5/5 Inhalt: 3/5 Schreibstil: 3/5 Charaktere: 1/5 Der Schreibstil ist eigentlich ganz gut, irgendwie gehoben und außergewöhnlich. Ich dachte die fehlende wörtliche Rede würde mich mehr stören, aber in diesem Fall lagen die Kritikpunkte woanders. Irgendwie war das auslassen der wörtlichen Rede passend, da eh nur von oben herab erzählt wurde und die Personen - meiner Meinung nach - keine greifbare Rolle spielt. Man ist nur stummer Begleiter in einem Roman, in dem selbst die Hauptcharaktere nicht viel zu sagen haben. Für Charaktere konnte ich deshalb auch leider nur einen gutgemeinten Punkt vergeben, die Charaktere wurden viel zu oberflächlich erwähnt, sodass es schwierig war, sich ein richtiges Bild von ihnen zu machen. Auch die Bandwurmsätze hätten mich in einem anderen Buch vermutlich mehr gestört. Der Inhalt, welchen ich später noch erwähnen werde - war ein größerer Kritikpunkt, weshalb Bandwurmsätze und fehlende wörtliche Rede nicht allzu schlimm waren. Trotzdem besteht das Buch hauptsächlich aus riesigen Sätzen und ich meine wirklich riesig - bereits auf der zweiten Seite wird man von einem Satz erschlagen, welcher 18 Zeilen lang ist. Also fast die komplette Seite. Als nächstes gehe ich detailliert auf meine Meinung und den Buchverlauf ein, also falls man nicht gespoilert werden möchte, nicht weiterlesen: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von dem Buch halten soll und ob es mir gefallen hat oder nicht. Zum einen fand ich es unglaublich spannend und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Zug durchgelesen. Ich musste einfach erfahren, was als nächstes passiert und wie sich alles zusammenfügt. Zum anderen finde ich, dass letztendlich gar nichts geschehen ist. Ich habe die ganze Zeit auf das große Finale gewartet und auf irgendwas, was alles erklärt, aber das blieb aus. Den Anfang fand ich echt vielversprechend und ja, sogar gruselig. Eine 4-Köpfige Familie (Mutter, Vater und zwei kleine Töchter) unternehmen einen Ausflug. Auf dem Weg dahin entdecken sie eine scheinbar verlassene Tankstelle. Als der Vater jemanden sucht, bei dem er bezahlen kann, entdecken die Kinder eine Katze. Der Vater trifft einen seltsamen Jugendlichen. Als er später den Tankwart antrifft, wird er auch von diesem gefragt, ob er einem Jungen begegnet ist, aber man erfährt nicht, was es mit diesem Jungen auf sich hat. Auch was es mit der Katze auf sich hat, bleibt aus. Diese kommt zwar noch einmal vor, aber es werden nur weitere Fragen aufgeworfen und keine beantwortet. Als die Familie nämlich später an ihrem Ziel ankommt ist dort auch diese Katze und alle fragen sich, wie das nur möglich ist. Es ging spannend weiter. Während die Töchter mit ihrem Vater am nächsten Morgen weggehen, bleibt die Mutter allein zurück. Ihr passiert etwas schreckliches, aber man erfährt nicht was. Ich habe gehofft, dass sich all das am Ende aufklärt, aber das war reines Wunschdenken. Der Mittelteil war auch noch recht spannend: Die Mutter, welche etwas schreckliches erlebt hat, fährt fort, um darüber hinwegzukommen. Als sie wieder nach Hause kehrt, fahren sie zurück an den Ort des Geschehens. Der Vater schwört seine Frau keine Sekunde aus den Augen zu lassen, damit ihr nicht wieder irgendwas zustößt, aber schon am Nächsten Morgen verlässt gemeinsam mit den Kindern das Haus. Die drei sterben womöglich bei einem Autounfall (bei dem auch die Katze involviert ist?), aber wirklich feststehen tut davon nichts. Den letzten Teil fand ich richtig schlecht, langweilig und ereignislos. Die Erklärungen blieben wie gesagt aus und es wurde nur oberflächlich beschrieben was die Frau ohne Mann und Kinder macht. Sie lernt Cooper kennen, knapp 20 Seiten vor Buchende, obwohl das Buch nach Cooper benannt ist und man eigentlich denkt, dass er eine zentralere Rolle spielt, aber vielleicht ist seine Rolle auch wichtig und ich habe es nur nicht begriffen. Er erzählt von seinem Bruder, welcher meiner Meinung nach nichts mit dem davorigen Buchverlauf zu schaffen hat, aber vielleicht ist dort irgendeine unterschwellige Erklärung enthalten, welche ich nicht kapiert habe. Am Ende nimmt sich die Mutter scheinbar das Leben, aber genaueres erfährt man mal wieder nicht. Das Ende bleibt wie alles in diesem Buch reine Spekulation.