Rezension

Verwirrend, aber sehr atmosphärisch!

Red Rising - Im Haus der Feinde - Pierce Brown

Red Rising - Im Haus der Feinde
von Pierce Brown

Bewertet mit 3 Sternen

Vorsicht: SPOILER für Band 1 in der Zusammenfassung!

 

In „Red Rising 2 – Im Haus der Feinde“ von Pierce Brown geht es weiterhin um Darrow, der mittlerweile im Hause Augustus & damit beim Feind angestellt ist. Um sein Ziel zu erreichen & die Gesellschaft zu verändern, muss er allen Goldenen etwas vorspielen. Doch es gibt Goldene, die ihm zeigen, dass nicht alle gleich sind. Er findet Freundschaft und sogar Liebe, wo er sie nie erwartet hätte. Und das bringt sein Weltbild ins schwanken.

 

Der Schreibstil ist top. Die Atmosphäre ist dicht & sehr hineinziehend. Man fühlt sich die ganze Zeit, als wäre man mitten drin. Die Geschichte wird dabei aus Darrows Sicht erzählt.

Die Charaktere hatten alle eine Persönlichkeit. Trotz ihres fast gleichen Aussehens waren doch alle sehr verschieden. Allerdings war ich leider heillos überfordert mit den vielen Charakteren. Obwohl am Anfang ein Register enthalten ist, hat mir dieses nicht sehr geholfen. Dort stand leider nur, welche Rolle innerhalb des Hauses bzw der Gesellschaft diese Person inne hat & nicht, ob & woher Darrow denjenigen kennt. Die ganzen ähnlich klingenden lateinischen Namen haben da leider auch nicht geholfen. Irgendwann habe ich es aufgegeben jeden Charakter einordnen zu wollen & hab mich auf die wichtigsten beschränkt. Dies hat auch zum Glück gut geklappt.

Ein ähnliches Problem hatte ich mit den Schauplätzen. Obwohl oft von Planet zu Planet geflogen wird, hatte ich doch nie das Gefühl, dass die Orte sich groß unterschieden haben. Viel spielte nur in Raumschiffen & die Szenen außerhalb hatten meist keine ausführliche Beschreibung der Umgebung. Das fand ich etwas schade, da die Planeten alle so verschieden sind, dass man es schön beschreiben könnte. Aber das hat mich während des Lesens eigentlich nicht groß gestört. Erst im Nachhinein fand ich es schade.

Gegen Ende war die Handlung reich an Action & Schlachten. Auch dort habe ich schnell den Überblick verloren. Besonders nach längeren Lesepausen. Nach einiger Zeit wusste ich manchmal nicht mehr worum es geht & welche Schlacht das nun ist, da viele verschiedene direkt auf einander folgten. Da kam ich jedoch schnell wieder rein. Ansonsten war die Geschichte wirklich spannend. Manche Wendungen waren schwer vorhersehbar & haben mich sehr überrascht. Besonders das Ende war wirklich schockierend. Der Plot war sowohl kriegerisch, als auch politisch. Das Buch ist auf jeden Fall etwas für Leute, die gern mitdenken & immer am Ball bleiben. Seichte Unterhaltung ist es definitiv nicht. Es stecken mehrere verschiedene Botschaften in der Geschichte. Pierce Brown weist auf die Schwächen der Menschheit hin & übt berechtigten Gesellschaftskritik.

 

Fazit: Das Buch hat seine Stärken definitiv in der starken Atmosphäre, dem komplizierten & politischen Plot und in seiner Gesellschaftskritik. Probleme hatte ich bei den vielen Charakteren und Schlachten. Es war verwirrend, aber hatte viel Gehalt.