Rezension

Verwirrend, und doch lesenswert

Am Meer ist es wärmer - Hiromi Kawakami

Am Meer ist es wärmer
von Hiromi Kawakami

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist geschrieben für Tage, die ruhig sind und man bereit ist, offen in die Geschichte einzutauchen. Die Autorin versucht auf ihre Arte und Weise den Umgang einer Frau mit dem Verschwinden ihres Mannes zu erzählen. Zuerst dachte ich, es ginge mehr um die Mutter-Tochter-Beziehung, dann fragte ich mich durchgehend, worum es hier eigentlich geht, was war wirklich passiert und was passiert gegenwärtig in der Geschichte wirklich? Kawakami stellt drei mögliche Gründe für das Verschwinden des Ehemannes dar, realistische und mehr phantastischere, lässt verstorbene Frauen, Geister, erscheinen, die die Protagonistin verfolgen, oder ist es sie selbst? Dann wiederum geht es darum, dass die Wirklichkeit nicht zählt. Egal, was wirklich geschehen ist. Es ist unbedeutend, ihr Mann ist fort und kommt nicht wieder. Deswegen geht es auch um Erinnerungen/Vergessen. Kriegt man später ein falsches Bild von dem Verschwundenen? Für mich ging es prinzipiell um die Verarbeitung vom "Verlassenwerden" und was dies für Auswirkungen auf zukünftiges Verhalten des Verlassenen hat. Ich habe die Geschichte, auch wenn sie mich oft verwirrt hat, sehr gerne gelesen.