Rezension

Verwirrend und kein gutes Ende

Junktown - Matthias Oden

Junktown
von Matthias Oden

Eine Stadt, in der es Gesetz ist, Drogen zu nehmen. Ein wirklich interessanter und gleichzeitig erschreckender Gedanke und deshalb wollte ich dieses Buch lesen.

Das Cover:

Die Schriftart finde ich toll und auch, dass die Buchstaben auf dem Cover aussehen, als wenn sie kurz vor dem Zusammenbrechen sind. Das passt zu einer Stadt, in der es Kategorien gibt und die Menschen früher oder später „aussortiert“ werden, weil sie für die Gesellschaft nicht mehr nützlich sind.

Ansonsten ist das Cover einfach nur uninteressant.

Das Buch:

Inspektor Solomon lebt in Junktown und versucht seiner Pflicht als Polizist nachzugehen. Vor Jahren hat sich seine Frau freiwillig geopfert und seitdem genießt er einen Sonderstatus. Maschinen in der Stadt sowie die regelmäßige Einnahme von Drogen, die von der Stadt überprüft wird, sollen ein friedliches, geordnetes Leben garantieren. Bis Inspektor Solomon beginnt an diesem Konstrukt zu zweifeln.

Meine Meinung:

Die Grundidee des Buches fand ich sehr interessant, auch wenn ich diesen Sinn, alle Menschen unter Drogen zu stellen, immer noch nicht verstehen kann, weil es in meinen Augen nur eine kranke Welt und keine geordnete Welt schafft.

Inspektor Solomon fand ich als Charakter etwas verwirrend. Trotz, dass immer aus seiner Perspektive erzählt wird, habe ich mich nicht in ihn hineinversetzen können. Ich wusste nie so genau auf welcher Seite er tatsächlich steht, ob er das System wirklich verurteilt oder nur in großer Trauer wegen seiner Frau ist. Meiner Meinung nach ist er auch nicht der typische Held, den man in so einer Geschichte erwartet. Meine Erwartung war, dass er dieses System, Menschen unter Drogen zu setzen, verurteilt und versucht, etwas grundlegend zu ändern. Man bemerkt zwar, dass er nicht immer einig mit dem System ist, aber er macht auch nicht wirklich etwas dagegen. Das hat mich etwas enttäuscht. Wer das Buch liest wird zudem feststellen, dass manch andere Charaktere im Buch viel eher die Helden der Geschichte sein könnten und nicht immer sind die Bösen die Bösen und die Guten die Guten. Diese Wendungen haben mir sehr gut gefallen und waren auch logisch aufgebaut.

Da dieser Roman in der Zukunft spielt gibt es hier einige Begriffe, die quasi nicht existieren. Hier fand ich gut, dass der Autor ein Lexikon ans Ende des Buches gepackt hat, wo alle Begriffe nochmal erklärt werden.

Mein Fazit:

Alles in allem war ich etwas gelangweilt und trotz, dass ich es mag, wenn Bücher nicht so verlaufen wie erwartet, hätte ich es mir in diesem Fall dann doch anders gewünscht. Es ist zudem die Frage, ob hier eventuell ein zweiter Teil erscheint, eventuell mit anderen Protagonisten, weil die Geschichte in meinen Augen noch nicht zu Ende erzählt ist. Kaufen würde ich diesen dann allerdings nicht.