Rezension

Verwirrende Beziehungen

Im Wald - Nele Neuhaus

Im Wald
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 3 Sternen

Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall – eine Leiche in einem verbrannten Wohnwagen. Es folgen weitere Morde und Oliver von Bodenstein kommt der Verdacht, dass alles mit einem Fall aus der Vergangenheit zusammenhängt. Bei diesem Fall fehlt ihm die nötige Distanz, da er alle beteiligten Personen persönlich kennt bzw. in der Kindheit mit ihnen befreundet war. Außerdem plagt ihn seit damals ein Schuldgefühl.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Nele Neuhaus schafft es durch eine detaillierte Beschreibung nicht nur der örtlichen Gegebenheiten sondern auch des Wetters und spezieller Düfte den Leser mit vor Ort zu nehmen und Atmosphäre zu schaffen.

Die Charaktere und das Zusammenspiel in einer „Dorfgemeinschaft“ sind sehr gut dargestellt; genau wie die Grausamkeit und Gedankenlosigkeit von Kindern. Mir persönlich waren es aber zu viele beteiligte Personen und deren verwandtschaftliche Verhältnisse oder Beziehungen zu- oder untereinander. Ich habe mich schon gewundert, weil es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt. Wenn eine Geschichte dies erforderlich macht, stört es (zumindest meinen) Lesefluss erheblich.

Die Idee an sich finde ich gut, aber durch die unterschiedlichsten Verbindungen der Beteiligten und deren Beschreibung blieb im Mittelteil die Spannung was auf der Strecke. Ich hatte mir – auch aufgrund der Vorgänger – mehr von dem Buch versprochen und so vergebe ich dieses Mal leider nur drei Sterne.