Rezension

Verwirrende Dystopie über Islamophobie

Sie werden in den Tränen ihrer Mütter ertrinken
von Johannes Anyuru

Bewertet mit 2 Sternen

Göteborg
Ein junges Mädchen, verwickelt in einer Terrorgruppe, übt mit zwei Jungen Männern in einem Comicshop ein Anschlag. Doch mitten im Blutbad kommt ihr Zweifel, sie verlässt den Laden als einzige überlebende Attentäterin und anschließend wird sie wegen Schizophrenie in einer forensischen Psychiatrie untergebracht. Sie identifiziert sich mit einer Person aus der Zukunft, schreibt ihren „angeblichen“ Leben als Muslimin nieder, nimmt Kontakt zur einer ebenfalls Muslime Autor auf und gibt ihm ihr Manuskript weiter.

Und so landete ich in ein Wirrwarr von „Zukunft Erzählung“ über muslimische Mitbürger in Schweden. Ich habe anhand des Klappentextes eine berührende Geschichte über Menschen mit Migrationshintergründe erwartet aber was ich zum Lesen bekommen hab, war eine Dystopie über Islamophobie. Die Grundidee des Buches war nicht so schlecht, allerdings habe ich beim Lesen mitten in einer Art Himmel und Hölle Hüpfspiel gefühlt. Ich bin ohne irgendeiner Form von Kennzeichen zwischen den Perspektiven und Zeiten gehüpft und der Wechsel geht so nahtlos weiter, sodass ich immer wieder die gleichen Zeilen lesen musste.

„Dieses Buch besitzt einen machtvollen emotionalen Kern“ berichtet The New York Times über das Buch. Leider war es für mich weder emotional noch interessant und dazu gibt es viel zu viele arabische Worte und Redewendungen die ich ohne zu Verstehen gelesen hab. Die alte, gute Fußnoten fehlen hier. Obwohl ich sehr gerne die Genre-Dystopie lese, war dieses überhaupt nicht mein Buch.