Rezension

Verwirrendes Finale

Maze Runner 03 Die Auserwählten - In der Todeszone - James Dashner

Maze Runner 03 Die Auserwählten - In der Todeszone
von James Dashner

Nach dem genialen zweiten Band musste ich mich umgehend auf den dritten Band der Maze Runner Reihe stürzen. Bisher war ich einfach nur von den Büchern begeistert und freute mich tierisch auf das Finale. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Thomas, seine Freunde und die Mädchen aus Labyrinth B wurden ins ANGST Hauptquartier gebracht und sollen dort helfen, den letzten Schritt für ein Heilmittel gegen den Brand zu finden. Dafür will ihnen ANGST ihr Gedächtnis wieder geben, doch Thomas will das gar nicht - ebenso wie Newt und Minho. Als sich die drei weigern, werden sie von der restlichen Gruppe getrennt. Mit Brendas Hilfe gelingt ihnen etwas später die Flucht. Da herrscht aber schon der Ausnahmezustand im Hauptquartier, denn die anderen Jugendlichen haben bereits die Wachmänner außer Gefecht gesetzt und sind mit einem Berk geflogen. Thomas und seine engsten Freunde beschließen, ihnen zu folgen. Eines steht fest: Dieser Albtraum muss ein Ende haben und ANGST muss aufgehalten werden.

Ich habe lange überlegt, wie ich meine Empfindungen zu dem Buch in Worte fassen kann. Ich finde die Story sehr unruhig, sprunghaft und dadurch auch zäh. Teil 1 und 2 hatten einen roten Faden. Finde einen Weg aus dem Labyrinth und schaff es durch die Brandwüste. Dieser fehlte im dritten Teil komplett. Man hatte das Gefühl, dass nicht nur die Charaktere nicht wussten, wo sie hin wollten, sondern auch der Autor. Irgendwie sollte alles, was mal angesprochen wurde plötzlich in dieses Buch. Die Städte, die Lager der Cranks, die Rebellen. Einfach mal alles reinstopfen. Dadurch hetzen die Protas von A nach B nach C nach A nach D nach C und so weiter. Es wirkt alles nicht richtig stimmig, der Feinschliff fehlt. Einige Szenen kamen mir so unsinnig vor, dass man das Buch locker auf 300 Seiten zusammenstreichen könnte. Und dann besteht noch nicht mal eine Garantie, dass es spannend ist.
Wirklich mitreißen konnten mich dann erst die letzten 70 Seiten, wo dann noch mal Tempo und Action aufkam. Das Ende an sich ist sehr schön gemacht. Es lässt ein paar Sachen offen, so dass man sich überlegen kann, wie es wohl weiter gehen könnte, ist aber im Großen und Ganzen ein positives Ende.

Die Entwicklung der Charaktere ist gut gelungen. Gerade Thomas, Newt und Minho, die hier sehr im Fokus liegen, machen noch mal richtige Wandlungen durch, werden Erwachsen und müssen Entscheidungen treffen. Dabei kommt es auch zu einer sehr krassen - wenn auch vorhersehbaren - Entwicklung, bei der ich tatsächlich das Buch weg legen musste.
Nachdem Teresa für mich im ersten Teil eigentlich eine sehr wichtige Rolle eingenommen hat, bin ich überrascht, wie "unwichtig" sie eigentlich in den weiteren zwei Teilen wird.

Die Geheimakten am Ende des Buchs geben einem noch mal ein wenig Hintergrund. Das erste Treffen von Thomas und Teresa, was Minho in Phase 3 passiert ist oder Emails des Kanzlers zum Projekt. Einige Fragen werden auch erst dadurch gelöst. Als Bonus fand ist das wirklich super.

Fazit:
"In der Todeszone" ist kein Knallerfinale, das man sich eigentlich gewünscht hätte. Es hat Längen, wirkt sehr unstrukturiert und kann nicht an die Spannung und das Tempo der ersten Teile anschließen. Fans der Reihe sollten es lesen, damit die Reihe einen Abschluss findet, aber nicht zu viel verlangen. Nur die Entwicklung der Charaktere und das Ende konnten es etwas herausreißen.