Rezension

Verwirrspiel

Das Geheimnis von Sittaford -

Das Geheimnis von Sittaford
von Agatha Christie

Bewertet mit 4 Sternen

Ein winziges Örtchen in der Nähe von Dartmoor. Mitten im Winter findet sich hier eine Gruppe Einheimischer zum Tee zusammen. Eingeladen hat Mrs Willet, die mit ihrer Tochter das Schlösschen von Kapitän Trevelyan gemietet hat, obwohl keiner wirklich versteht, was die Beiden aus Südafrika ausgerechnet ins verschneite England getrieben haben könnte. Um sich die Zeit zu vertreiben veranstaltet man ein Tischrücken und versucht einen Geist zu befragen. Ein Geist erscheint tatsächlich und er verkündet einen Mord. 

Agatha Christie schreibt hier wieder in gewohnter Manier, allerdings diesesmal ohne Miss Marple und Hercules Poirot. In diesem Krimi übergibt sie die Ermittlungen der jungen, sympatischen Emily, deren Verlobter des Mordes verdächtigt wird. Einmal mehr wird die Aufklärung der Tat in die Hände eines Hobbydetektiven gelegt, weil die Polizei voreilige Schlüsse zieht. Mit Emily wird eine sehr moderne Frauenfigur gezeichnet, die sich ihrer Reize bewusst ist und diese zu ihrem Vorteil einsetzt. Ein krasser Kontrast zu den steifen und teils skurilen ältlichen Bewohnern von Sittaford. 

Der Fall ist wieder mit einigen falschen Fährten gespickt. AC liebt es ihren Lesern Informationen zu liefern und Nebenschauplätze zu eröffnen, von denen man bis zuletzt nicht weiß, ob sie für die Aufklärung der Tat wichtig sind. Auch wenn es so Einiges an Verwirrung gibt, wird die Aufklärung am Ende wieder sehr schlüssig und nachvollziehbar dargestellt. Ein stimmiger klassischer Krimi, der den Zeitgeist wiederspiegelt und spannend konstruiert ist.