Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Verwischte Spuren - Vertrackter Fall

Verwischte Spuren - Detective Daryl Simmons 7. Fall - Alex Winter

Verwischte Spuren - Detective Daryl Simmons 7. Fall
von Alex Winter

~~Mein Herz tat einen Hüpfer, als ich das Cover sah ... Hatte ich doch nicht ganz umsonst gehofft, dass es mit dieser Reihe weitergeht!

Alex Winter hat es gekonnt geschafft, glaubhaft an seine anderen Fälle anzubinden. Nicht, dass man die sechs Titel vorher gelesen haben müsste, aber man lässt sich etwas entgehen, wenn man es nicht tut - ich empfehle hier schon mal, die gesamte Reihe zu lesen.

Um was geht's?

»Vor ihm stand ein junger, groß gewachsener Aborigine. Seine schwarzen Augen funkelten wie die einer wütenden Schlange. In seiner rechten Hand hielt er ein großes Jagdmesser, dessen blitzende Klinge Johns Bauch berührte.« Wer ist der geheimnisvolle Unbekannte ohne Erinnerung, den die Farmertochter Sally Storer schwer verletzt am Ufer des Warburton Creeks entdeckt und gesund pflegt? Warum nur ließ sie sich von ihm überreden, auf die Farm ihrer Familie zurückzukehren, um sich ihren Dämonen zu stellen? Immerhin wird Sally von der Polizei und der Familie ihres verschwundenen Mannes Jesse für dessen Mörderin gehalten. Während Sally von allen Seiten immer mehr unter Druck gerät, erweist sich John Rivers, wie sie »ihren« Unbekannten nennt, als Felsen in der Brandung. Doch John entpuppt sich nicht nur als guter Freund, sondern auch als cleverer Ermittler. Zu clever, wie zu ihren Leidwesen nicht nur Sally, Jesses Familie und die offenbar noch in einen weiteren Vermisstenfall involvierten Paakantyi-Aborigines feststellen müssen …

Ein cleverer Ermittler mit dem Herz an der rechten Stelle, einem Durchhaltevermögen das man nur bewundern kann und einem Humor, der seinesgleichen sucht. Ein spannender Fall, oder soll ich schreiben, Fälle, erwarten hier den Leser. Wieder versteht es Alex Winter einen tief nach Australien zu entführen, die Hitze und die Fliegen und die Weite des Outback spüren zu lassen. Wieder ist man am Rätseln, wer wohl ein Motiv hat, wer die Möglichkeit, ein paar Figuren in den Weiten verschwinden zu lassen. Es ist so eine ganz andere Art des Kriminalromans, da in dieser Landschaft ganz anderer Gegebenheiten vorhanden sind, um unbeliebte Mitmenschen verschwinden zu lassen, als in einer Großstadt.

Das gesammelte Wissen, dass sich Alex Winter auf seinen Reisen im Outback erworben hat, teilt er in seiner Reihe mit dem Leser, ohne jemals lehrerhaft zu werden. Man erfährt so viel über die Landschaft, die Flora und Fauna, über die Gepflogenheiten, die Ureinwohner ... Es ist fast so, als wäre man selbst da gewesen und das macht die Geschichte, neben der Geschichte so schön.

Ich schätze die Reihe wirklich sehr und freue mich von ganzen Herzen, dass Daryl Simmons, alias John Rivers wieder aufgetaucht ist. Ein Mann, der einem spielend leicht die Gepflogenheiten der Aborigines auf der einen Seite mit ihren Traumwegen und ihrem Wissen und den Strapazen dieses Kontinents auf der anderen Seite, beibringen kann. Und das Ganze, während man gemütlich auf dem Sofa oder auf dem Balkon im Sessel sitzt und gemütlich im Schatten sein Cooldowner zu sich nimmt - riesige Leseempfehlung!