Rezension

Verzwickt

Eifersucht - Andreas Föhr

Eifersucht
von Andreas Föhr

Bewertet mit 4 Sternen

,,Eifersucht“ ist der zweite Fall für die Münchner Anwältin Rachel Eisenberg, den man aber auch sehr gut ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen und verstehen kann.

Eher zufällig, bei einem Besuch im Biergarten, kommt Rachel Eisenberg zu einer neuen Klientin: Judith Kellermann. Sie ist eine alte Bekannte, der Rachel aber wenn möglich aus dem Weg geht, da sie als Filmproduzentin das übliche Münchner Schickeria-Klischee bedient. Doch als Kellermann im Biergarten verhaftet werden soll, sieht sich Rachel Eisenberg in der Pflicht, ihr als Rechtsanwältin zur Seite zu stehen. Judith Kellermann soll ihren Lebensgefährten Eike Sandner in die Luft gesprengt haben. Als bei Kellermann zu Hause Reste von Sprengstoff gefunden werden, kommt sie in Untersuchungshaft und der Fall scheint für die Kripo klar zu sein. Kellermanns Erklärung um einen geheimnisvollen Ex-Soldaten, der als Söldner den Mord verübt haben soll, wirken wenig überzeugend und eher der Phantasie der Beschuldigten entsprungen. So muss Rachel Eisenberg selbst und zum Teil auf ungewöhnlichen Wegen ermitteln, um ihre Klientin zu verteidigen. Eisenberg wirkt dabei zwar durchsetzungsstark und kompetent, allerdings auch sehr kühl und distanziert. Kleinere Episoden aus ihrem Privatleben, z.B. mit einer sehr reifen Tochter, die teils vernünftiger wirkt als die Mutter selbst, lockern die Handlung um den Fall zwar auf, bringen Rachel Eisenberg dem Leser aber nicht unbedingt näher.

Viel Zeit wird im Krimi auf juristische Erklärungen verwendet, was mir nicht so sehr gefallen hat. Die Handlung ist dennoch spannend, verzwickt und weist einige überraschende Wendungen auf. Allerdings gibt es auch unrealistisch wirkende und weniger überzeugende Szenen. Insgesamt ist ,,Eifersucht“ aber ein spannender Krimi, der unterhaltsame Lesestunden verspricht.