Rezension

Viel harmloser als erwartet...

Das Mädchen - Stephen King

Das Mädchen
von Stephen King

Bewertet mit 2 Sternen

Um zehn Uhr saß Trisha auf dem Rücksitz des Wagens ihrer Mutter. Um halb elf hatte sie sich im Wald verirrt. Um elf versuchte sie, sich nicht zu fürchten. Versuchte, nicht zu denken "Es ist schlimm, es ist sehr schlimm". Versuchte, nicht daran zu denken, dass manchmal Leute, die sich im Wald verirren, ernsthaft verletzt werden. Oder niemals wieder zurückkehren.

Das Mädchen irrt durch die Wälder. Sie ist allein. Sie ist vom Weg abgekommen. Noch hat niemand bemerkt, dass sie verschwunden ist. Nur sie weiß, dass sie sich verirrt hat und keiner da ist, der sie beschützen kann - vor dem Hunger und dem Durst, vor den Mücken und den wilden Tieren, vor der Einsamkeit und der Dunkelheit. Aber vor allem nicht vor dem, was sich in den Wäldern aufgemacht hat, die Neunjährige heimzusuchen.
Eine Basketballkappe, ein kleiner Walkman und die Erinnerung an die Gespräche mit ihrem Vater sind die einzige Ausrüstung, die Trisha mit sich führt. Mehr hat sie dem Grauen der Wälder nicht entgegenzusetzen. Und das ist sehr, sehr wenig...

Hm, ehrlich gesagt, von einem King-Roman habe ich mir etwas anderes erwartet, kenne auch anderes.
Klar spielt er hier mit der Urangst der Menschen, aber das Buch ist sehr baseball-lastig und manche Passagen ziehen sich sehr in die Länge. Für ein neunjähriges Mädchen ist Trisha auch mit einem erstaunlichen Wissen ausgestattet - natürlich will ich hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber die Neunjährigen, die ich kenne, wären damit wohl hoffnungslos überfordert.

An manchen Stellen wurde es spannend, aber so richtig gruselig fand ich es nicht. Das Ende ist gelinde gesagt überraschend - ich fand es eher enttäuschend, da ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin.
Irgendwie ist das ein Buch für King-Einsteiger, sehr bedächtig, sehr harmlos.

Nur bedingt empfehlenswert.

© Parden