Rezension

Viel Persönliches, wenig Thriller

Dornenherz - Karen Rose

Dornenherz
von Karen Rose

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die aufstrebende Kinder- und Jugendpsychologin Meredith Fallon hilft Jugendlichen nach traumatischen Erlebnissen wieder zurück ins Leben zu finden und arbeitet mit ihnen im Mariposa House. Um einen weiteren Schritt in Richtung Selbstständigkeit von Mallory feiern, geht Meredith mit ihr in ein Restaurant. Doch dort überschlagen sich die Ereignisse als plötzlich ein junger Mann mit Waffe an der Tür steht und sie, sowie Mallory bedroht. Von da an beginnt ein Katz- und Mausspiel. Nur wer ist Jäger und wer Gejagter?

Als Leser wird man gleich zu Beginn in die Geschehnisse reingeworfen und mit vielen unverständlichen und ungeklärten Ereignissen überhäuft, die sich nach und nach ordnen. Auch die Vielzahl an Namen mit Hintergrundgeschichte wirkt anfangs etwas Erschlagend, wenn man die vorherigen Bände noch nicht kennt. Es wechseln sich ständig Kapitel, die die eigentliche Kriminalgeschichte erzählen, mit Kapiteln, die die persönlichen Belange der zahlreichen Protagonisten, allen voran Meredith und Detective Kimble, in aller Ausführlichkeit schildern. So riss bei mir leider oft die Spannung und die gefährliche und aufregende Verfolgungsjagd rückte in den Hintergrund um vielen gefühlsduseligen Situationen Platz zu machen, die ab und zu zwar ganz interessant waren, allerdings nicht viel zu Hauptstory beigetragen haben und häufig auch überflüssig waren bzw. hätten gekürzt werden können. Die ganzen komplexen Zusammenhänge der Kriminalgeschichte und die Auflösung waren sehr ausführlich und gut ausgearbeitet und konnten mich überzeugen, wenngleich das Motiv der vielen Taten meiner Meinung nach viel zu simpel und charakterschwach war und dadurch kaum nachvollziehbar. Neben der überflüssig gestreckten Story störten mich die ganzen schlimmen Vergangenheiten der Protagonisten, da dies zu überladen wirkte. Genauso verhält es sich mit den Morden. Da stirbt gefühlt jemand am laufenden Band und das teilweise auch nur aus Pech, quasi als Kollateralschaden. Das war leider zu viel des Guten und zwar in jeglicher Hinsicht.

Fazit: Das Buch hat Potenzial, hätte die Autorin doch nur weniger Persönliches der Charaktere und mehr von der eigentlichen Thriller-/Krimihandlung eingebracht und den Fokus anders gesetzt, so hätte dieses Buch um Längen besser sein können und komprimierter.