Rezension

Viel Potential, das nicht ganz ausgeschöpft wird ​

Die Gilde der Schwarzen Magier 01. Die Rebellin - Trudi Canavan

Die Gilde der Schwarzen Magier 01. Die Rebellin
von Trudi Canavan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt
In der Heimatstadt der 16-jährigen Sonea beherrschen nur eine kleine Auswahl von Menschen die Kunst der Magie. Die Magier, die dem König unterstehen, werden gefürchtet und gelten als unverwundbar - Bis Sonea bei einer Protestaktion einen Stein durch die magische Barriere eines Magiers wirft und ihn verletzt. Das ist eigentlich nur mit magischem Potential möglich, doch normalerweise haben dies nur Menschen aus gutem Hause. Die Magier ahnen, dass Sonea unerwartet starke Kräfte hat, und machen sich auf die Suche nach ihr. Doch Sonea, die die Rache der Gruppe fürchtet, tut alles dafür, um sich vor ihnen zu verstecken. Sie ahnt nicht, dass die Magier sie vor allem vor sich selber schützen wollen, denn unkontrollierte Macht kann gefährlich sein.

Meinung
Von Trudi Canavans Büchern, von denen es bereits eine ganze Menge gibt, habe ich schon sehr viel Gutes gehört. Daher war ich sehr gespannt darauf, mit „Die Rebellin“ den ersten Band ihrer „Klassiker“-Reihe zu starten. Leider konnte ich den Wirbel darum nicht so ganz nachvollziehen.
An sich bilden Kyralia und die umliegenden Länder einen interessante und bislang recht gut ausgebaute Fantasywelt, die Potential hätte. Es gibt ein politisches und soziales System, das durchaus nicht fehlerfrei ist, offizielle und inoffizielle Strukturen, Bräuche, Lebensmittel und vieles mehr, was sich Trudy Canavan erdacht hat.
Die Idee und Anwendung der Magie ist ebenfalls recht interessant und ich bin gespannt darauf, in den weiteren Bänden mehr darüber und über das Leben an der Universität zu lernen.
Die Figuren bilden ebenfalls recht interessante Konstellationen. Es gibt Soneas Familie, ihre Freunde, die Diebe und die Perspektive einiger Magier, die sich in diesem Band recht gut ergänzen. Über einige der Figuren würde ich gerne noch mehr erfahren.
Sonea ist als Hauptfigur mit ihrer sturen, frechen aber auch klugen und herzensguten Art auch recht sympathisch, ebenso wie die beiden Magier Rothen und Danyl.
Trotzdem verpasste das Buch meinem Gefühl nach viele Chancen wirklich spannend und mitreißend zu sein. Die ersten zwei Drittel des Romans ziehen sich durch immer gleiche Motive in die Länge und es gibt erst gegen Ende einen erkennbaren, allerdings recht kurzen Spannungsbogen, sodass mir das Ziel und die Aussage dieses ersten Bandes nicht ganz klar wurden.
Die gesamte Stimmung war trotz der düsteren Elemente von Dieben und Auftragsmördern noch recht kindlich, sodass bei mir selten ein Gefühl der Spannung aufkam.

Fazit
„Die Rebellin“, der Auftakt von Trudy Canavans berühmter „Die Gilde der schwarzen Magier“-Trilogie, konnte mich leider nur mäßig überzeugen. Die Welt und die Figuren haben durchaus Potential, doch die Handlung zieht sich leider bis kurz vor dem Ende stark.