Rezension

Viel Potenzial verschenkt

Im Schlaf komm ich zu dir - Jennifer R. Johansson

Im Schlaf komm ich zu dir
von Jennifer R. Johansson

Bewertet mit 3 Sternen

Parker schläft nicht, statdessen dringt er in die Träume desjenigen ein dem er zuletzt in die Augen geschaut hat. Er erfährt alle dunklen Geheinisse und kennt die absurdesten aber auch ekligsten Wünsche seines Umfelds und muss damit zurecht kommen und nicht nur das, der Schlafentzug raubt ihn mehr und mehr die Engergie und er befürchtet, dass er bald sterben wird, sollte er nicht bald zur Ruhe kommen.
Dann trifft er zufällig auf Mia und blickt ihr an diesem Tag als letztes in die Augen, sie träumt firedlich und ruhig und endlich kommt Parker zum schlafen, doch Mia ist ihm gegenüber abgeneigt und sie bekommt immer mehr Angst vor ihm, weil Parker wie ein Besessener versucht ihr in die Augen zu schauen, doch ist Parker wirklich die Gefahr für die Mia ihn hält?

Gestaltung:
Cover und Titel machen auf jeden Fall neugierig und ich finde die Darstellung des Covers wirklich gut gelungen, es passt zu Cover und man merkt wie die Gefahr lauert..

Meinung:
Das Buch hat mich wahnsinnig neugierig gemacht, ich bin generell ein Fan von Jugend-Thrillern wenn sie dann noch mit einem übernatürlichen Aspekt verknüpft sind, bin ich hellauf begeistert.

Auch hier finde ich die Idee wahnsinnig spannend und wirklich genial, der Schlaf ist für viele etwas sicheres. Dass Parker die Gabe hat in diese Sicherheitszone einzudringen und einen dadurch kennenzulernen, das positive und das negative, ist allein schon ziemlich beängistend.
Dann wird daraus eine Stalker-Geschichte gesponnen, was für mich eine sehr interessante Thematik ist und schon besitzt das Buch das nötige Potenzial um wirklich richtig gut zu sein.

Letztendlich war ich persönlich dann doch eher enttäuscht, ob das Umgesetzte dann gefällt oder nicht ist ja immer Ansichtssache, ich hatte wirklich einige Probleme mit dem Buch.
Das fängt zum Beispiel mit dem Charakter von Parker an, in vielen Momenten konnte ich ihn nicht leiden und sein Verhalten war oftmals einfach nur geleitet von Egoismus, das hat ihn mir zuweilen doch sehr unsympathisch werden lassen.
Vor allem in Bezug auf seine Mutter, war sein Verhalten manches mal ganz schön krass, sie sorgt sich um ihn und merkt, dass etwas nicht stimmt. Er nimmt immerzu ab, ist oftmals gereizt und liegt viel im Bett. Dass das alles am mangeldem Schlaf liegt kann sie nicht ahnen und sie sorgt sich sehr und ist sehr fürsorglich, jeden Versuch von ihr stößt er allerdings weg und beschwert sich gedanklich darüber, dass sie sich für ihn interessiert..

Und auch sonst war sein Verhalten vielen gegenüber einfach nicht fair, vor allem Mia gegenüber. Aber gut, eventuell ist es zu verstehen wenn man bedenkt was er durchleiden muss und am Ende zeigt sich immer mehr, dass da noch mehr ist was ihn ausmacht aber dennoch war das für den Einstieg ins Buch alles sehr schwierig.

Dann hatte ich das Problem, dass ich das Buch an vielen Stellen einfach als sehr langatmig empfunden habe, es passiert nicht wirklich was außer das übliche - Parker versucht in Mias Augen zu schauen - und der Fortschritt bleibt ein bisschen auf der Spur. Ich hätte mir einfach gewünscht, das ganze würde ein bisschen rasanter sein.
Auch die ganze Auflösung war wenig überraschend für mich, mein erster Verdacht hat sich bestätigt und der Autorin ist es leider nicht gelungen eine andere Fährte zu legen, dabei hat sie es mehr als einmal versucht. Von daher hatte ich zumindest auf einen Plot Twist gehofft, der für mich ausblieb.

Was interessant ist, ist wirklich, dass man zum Ende hin merkt diese "Gabe" die Parker hat, macht weit mehr aus als man denkt, leider werden im ersten Teil nur Hinweise gesträut ohne, dass man nähere Infos bekommt - was ich schade finde. Aber so ist zumindest die Lust auf den zweiten Teil vorhanden.

Ein wirkliches Highlight waren für mich Parkers Freunde. Finn und seine Schwester sind wirklich toll und auch wenn sie nicht immer alles verstehen so stehen sie für ihn ein und geben den Kampf nicht auf, ermutigen Parker dazu weiter daran zu glauben, dass sich alles regeln wird und sitzen nicht tatenlos herum. Die beiden waren für mich ein richtiger Lichtblick und ich hab die beiden unglaublich schnell ins Herz geschlossen und an dieser Stelle mag ich dann auch Parkers Entwicklung die von den beiden ein bisschen in Gang gesetzt wird. :)

Fazit:
Die Idee bietet unmengen an Potenzial und ich glaube, dass vielen das Buch auch genau so gefallen wird. Mir hat die Umsetzung ein paar Schwierigkeiten gebracht, so dass ich das gesamte Buch nur als solide empfunden habe und eine gewisse Enttäuschung vorhanden ist, weil ich so viel Erwartung in die Idee gesteckt habe. Dennoch möchte ich weiterlesen, weil es interessante Einblicke auf die weitere Entwicklung gibt.