Rezension

Viel schwarzer Humor

How to kill your family -

How to kill your family
von Bella Mackie

Grace hat ihren Vater nie kennen gelernt. Nach der Affäre mit ihrer Mutter hat er sie fallen gelassen und sich nie für seine Tochter interessiert. Während ihr Vater und seine gesamte Familie im Reichtum schwelgen, wächst Grace nach dem Tod ihrer Mutter bei Freunden auf und schwört, sich an ihm zu rächen. Als sie alt genug ist, fängt sie an die Familie ihres Vaters systematisch zu ermorden. Ironisch ist jedoch, dass sie wegen eines Verbrechens im Gefängnis landet, das sie nicht einmal begangen hat.

Die Geschichte wird vornehmlich von Grace erzählt und liest sich am ehesten biographisch mit einer großen Prise schwarzem Humor. Während sie im Gefängnis sitzt, schreibt sie die Ereignisse der letzten Monate insbesondere ihre Morde nieder und wartet währenddessen auf ihr Berufungsverfahren. Mit ihrem Erzählstil hatte ich zunächst ein paar Probleme. Im ersten Moment wirkt sie sehr kalt und unnahbar, schnell wird jedoch klar, welchen prägenden Einfluss der Verlust ihrer Mutter und die ablehnende Haltung ihres Vaters in ihrer Entwicklung dargestellt haben. Bereits früh war sie weitestgehend auf sich gestellt und hat enge Bindungen gemieden, um ihre Rachepläne umzusetzen. Ihre Wut richtet sich ausschließlich gegen die Familie ihres Vaters, die sogar im Vergleich zu Grace sehr unsympathisch wirkt. Der Lebensstil der Familie Artemis ist verschwenderisch, oberflächlich und rücksichtslos. Grace Pläne zur Ermordung ihrer Familie wirken nicht immer ganz ausgereift, auch wenn sie viel Organisation in dieselben investiert. Das passte für mich nicht zu ihrem sehr berechnenden Charakter. Was mich tatsächlich sehr gestört hat, war das Ende der Geschichte, welches verwirrend und unfertig erscheint. Diese Wendung hat mir leider gar nicht gefallen und passte für mich nicht in die Geschichte.