Rezension

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Viel Spannung, leider zu viel Happy-End

Ich vernichte dich - Brad Parks

Ich vernichte dich
von Brad Parks

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte:
Melanie Barrick ist die glückliche Mutter von Alex. Eines Tages, als sie ihr Kind bei der Tagesmutter holen möchte, erfährt sie etwas, was ihr Leben durcheinander bringen wird. Das Sozialamt hat Alex geholt und Melanie wird wegen Drogenbesitz verklagt. Außerdem sollte Melanie ihren Sohn auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollen. Eine schwere Anschuldigung...
Ist Melanie wirklich schuldig oder will ihr jemand die Schuld in die Schuhe schieben? Auf der Suche nach der Wahrheit wird Melanie auf einen mächtigen Gegner stoßen, der sie vernichten will.

Meine Meinung:
Mir hat dieser Thriller viel Lesespaß bereitet. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Leser wird nicht mit langen Beschreibungen und Wiederholungen gelangweilt. Der Anfang war sehr stark. Kaum wird man in den Alltag von Melanie Barrick geführt, passiert schon das Schlimmste, was sich eine Mutter vorstellen kann. Ihr Kind gelangt in der Obhut des Sozialamtes. Melanie droht Gefängnis, da eine große Menge Kokain in ihrer Wohnung gefunden wurde. 
Oft habe ich mir gedacht, dass die Situation der jungen Mutter nicht schlimmer werden konnte, wurde aber in kurzer Zeit dann doch überrascht. Passender hätte der Buchtitel nicht sein können. Denn jemand will sie wirklich vernichten. Auch das Buchcover fand ich sehr passend. Das eigene Haus ist eine intime Zone; man fühlt sich da geborgen und sicher. Und genau diese Sicherheit wurde Melanie beraubt, indem jemand in die Wohnung eingedrungen ist und ihr Leben auf den Kopf gestellt hat.
Ich war leider vom Ende etwas enttäuscht. Der Autor hat es zu gut mit seiner Melanie gemeint. Die Kamera, die Marcus im Teddybären von Melanies Sohn installiert hat, war etwas seltsam und kam wie bestellt als Beweisstück. Theoretisch hätten man ihre Unschuld ohne die Aufnahmen vom Kuscheltier nicht beweisen können. Die eigenen Ermittlungen von Melanies Ehemann Ben fand ich unrealistisch. Ich glaube nicht, dass es so einfach ist, an mächtigen Verbrecher dranzukommen, wenn man nicht selber einer ist. Die Geiselnahme am Ende war auch überflüssig. Das ist einfach zu klischeehaft. 

Fazit:
Ein sehr spannender Thriller, der wirklich gut gestartet hat und viele Höhepunkte hatte. Nur das Ende wurde etwas zu viel geschmückt. Brad Parks zeigt uns, wie leicht es ist, in den Fokus des Sozialamtes zu geraten, obwohl man unschuldig ist.