Rezension

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Viel verschenktes Potenzial (SPOILER)

Frauen, die lieben - Emma Straub

Frauen, die lieben
von Emma Straub

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hat mich optisch direkt an "Die Interessanten" von Meg Wolitzer erinnert und aufgrund des Klappentextes hatte ich auch gehofft, dass es mit diesem zumindest in ein paar Punkten übereinstimmt. Leider hat "Frauen, die lieben" meine Erwartungen nicht erfüllt. Handlungsstränge wie der von Andrew, die vermisste Katze oder das Filmprojekt haben nicht ins Bild gepasst, allerdings wirkten leider fast alle Geschichten unrealistisch und zusammenhangslos. Die Hauptfigur Elizabeth war mir zu keiner Zeit sympathisch, am ehesten interessiert hat mich noch die Story um Zoe und Jane und die von Harry und Ruby.

Das Ende wirkte viel zu übereilt und auf Happy End getrimmt. Erst möchte Harry Ruby noch heiraten, dann ist es für ihn völlig in Ordnung, dass sie ins Ausland geht und klar ist, dass sie sich ab da trennen werden. Janes und Zoes Probleme sind scheinbar auch wie durch ein Wunder gelöst und über die Ehe von Andrew und Elizabeth wird kaum noch berichtet. Wirkliches Potenzial hatte meiner Meinung nach nur die Geschichte von Zoe und Jane, da hätte die Autorin viel draus machen können. Geärgert hat es mich, dass die scheinbaren Höhepunkte wie die Aufdeckung der Affäre von Andrew und Lydia, sowie die "Liebesgeschichte" von Zoe und Elizabeth, sehr vorhersehbar waren, aber erst im letzten Drittel des Buches aufgedeckt wurden.

Insgesamt wurden viele Themen und Probleme nur angeschnitten und sind danach im Sande verlaufen. Den Charakteren fehlte es deutlich an Tiefe, was mir in einem Roman immer sehr wichtig ist. Da nur aus dem Alltag der Figuren berichtet wird und so gut wie keine Höhepunkte vorhanden sind, kann man das Buch fast schon als langweilig bezeichnen. Da ich es aber trotzdem zu Ende lesen wollte, habe ich ihm drei Sterne gegeben. Potenzial hätte die Geschichte gehabt, nur leider hat die Autorin dieses nur bedingt ausgebaut.