Rezension

viel versprochen, wenig gehalten

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg - Julie Peters

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
von Julie Peters

Bewertet mit 3 Sternen

Frieke will mit ihrem Freund nach Boston gehen und dort eine Nachrichtenagentur öffnen. Eigentlich ist nur noch wenig Zeit bis zu ihrer Abreise. Doch ihr aktueller Auftraggeber, die Zeitschrift Komet, bittet sie, noch einen Auftrag auf Spiekeroog zu übernehmen. Dieser ist besonders brisant, weil dort auch Friekes Vater lebt, den sie allerdings nicht kennt.

Sie reist dorthin und begegne tatsächlich bereits in der ersten Stunde auf der Insel ihrem Vater, und die beiden erkennen sich auch.

Es stellt sich heraus, dass Friekes Unterkunft sich in einem Haus befindet, in dem es unten einen Buchladen gibt. Die Besitzer des Buchladens sind schon relativ alt und möchten sich verändern. Die Besitzerin erkennt in Frieke eine Seelenverwandte und bietet ihr nolens volens die Buchhandlung an.

Gleichzeitig erweist sich der Vogelkundler, über den sie berichten soll, als relativ schwieriger Geselle. Erwartet von ihr, dass sie ihre Arbeit komplett analog verrichtet, d. h. mit einer alten Kamera mit Film darin, ohne Smartphone und ohne Computer.

Frieke macht alles mit. Sie trifft ihren Vater. Sie arrangiert sich mit den Erwartungen des Vogelkundlers, sie kümmert sich um ihren Freund, der irgendwie an einem Trauma leidet, nur das mit der Buchhandlung ist nicht so ihr Ding. Allerdings fände sie es schon verlockend, denn natürlich liebt sie Bücher über alles und hat mit ihrer Großmutter wunderbare Erinnerungen an Besuche in Buchhandlungen.

Was sich so vielversprechend anlässt, entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer unglaubwürdigen, wenig nachvollziehbaren und trotzdem stark vorhersehbaren Geschichte. Die Hauptfigur wird immer unselbstständiger und damit weniger ansprechend, und die Handlung macht abstruse Wendungen, führt jedoch genau zu dem Ende, das der Klappentext bereits angedeutet hat. Der Klappentext sprach auch von einem humorvollen Buch, dies erwies sich jedoch nicht als zutreffend.

Ein Highlight hingegen ist und bleibt das Titelbild, das große Lust auf dieses Buch gemacht hat. Die Ausgangsidee gefällt mir gut, was dann daraus geworden ist, ist verbesserungswürdig.