Rezension

Viel zu konstruiert

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle - Stuart Turton

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
von Stuart Turton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Aiden Bishop will den Mord an Evelyn Hardcastle verhindern und ihn so auch gleich aufklären. Dafür erlebt er den Tag der Ermordung immer wieder, jeden Tag in einem anderen Wirt.

„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ erzählt eine spannende Kriminalgeschichte. Doch Stuart Turton hat das Buch viel zu umständlich aufgebaut. Er wollte mit dieser Art der Erzählweise bestimmt den ganz großen Wurf landen. Leider hat es bei mir nicht funktioniert. Diese verschachtelt erzählte Geschichte ist mir zu umständlich, kompliziert und viel zu konstruiert, sprich gewollt anders. Dadurch hat das Buch unnötige Längen, die mich zum Teil extrem gelangweilt haben. Eine Kürzung des Buches um bestimmt 150 Seiten, hätte diesem sehr gut getan. Mit der verschachtelten Erzählweise hatte ich keine Probleme. Man erhält nach und nach Hinweise, bekommt immer wieder neue Fakten. Doch das ist bei anderen Krimis auch der Fall. Nur, dass dies hier aufgrund der extravaganten Erzählweise oft langatmig ausfällt.

Gegen Ende, wenn man als Leser/in denkt, nun wird alles aufgeklärt, dreht das Buch noch eine Pirouette und man hat noch einmal etwa 80 Seiten vor der Brust. Da muss ich dann gestehen, dass ich „ein Freund des schnellen Todes bin“. Ich kann es nicht leiden, wenn das Ende eines Krimis oder Thrillers künstlich in die Länge gezogen wird. Bei Showdowns z. B. langweile ich mich stets zu Tode. Und auch hier hätte ich einen direkten Weg vorgezogen. So wusste ich jedoch, dass ich nun noch einmal unendlich viele Seiten vor mir habe, bis endlich alles restlos aufgeklärt wird.

Die Erzählung selbst hätte mir als klassischer Kriminalroman bestimmt gut gefallen. Da das Ambiente an Agatha Christie erinnert, hätte ich mich sogar gefreut, dass endlich mal wieder ein Autor als Hommage an die tolle Erzählerin von Kriminalgeschichten ein Buch schreibt. Die Zutaten waren sogar alle vorhanden. Eine geschlossene Gesellschaft, alte Geheimnisse, ein Mord, jede Menge Mordmotive und ein gewiefter Ermittler. Doch so muss ich sagen, dass war mehr gewollt als gekonnt.