Rezension

Viele Charaktere - und eine verwirrende Geschichte

Falsche Schuld. Private London - James Patterson, Mark Pearson

Falsche Schuld. Private London
von James Patterson Mark Pearson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hannah wird entführt - und überlebt. Nachdem sie mit ansehen musste, wie ihre Mutter vergewaltigt und erschossen wird. Jahre später studiert sie in London, beschützt wird sie indirekt von Dan Carter, der für Private (eine Privatermittlerkanzlei) arbeitet. Er setzt seine Patentochter Chloe, die Tochter seines ehemaligen Vorgesetzen (Im Krieg in seinen Armen gestorben) als beste Freundin und Bodyguard auf Hannah an. Dennoch wird die Tochter eines Milliardärs entführt, Chloe fällt ins Koma - und Carter ist stocksauer. Er setzt alles daran, Hannah zu finden - zeitgleich werden mehrere junge Frauen ermordet, ihnen fehlt allensamt ein Finger.

Dann begeht ein junger Mann Selbstmord (oder auch nicht?) und nach der Organentnahme zur Transplantation fehlt ihm ebenfalls ein Finger. Die Polizei ist an dem Fall dran - ausgerechnet Dan Carters Ex-Frau ist zuständig. Und obwohl die Fälle wenig miteinander zu tun haben vermischen sich die Ermittlungen und die beiden ehemaligen Eheleute müssen irgendwie miteinander auskommen. Die Schauplätze wechseln ständig ab, nahezu in jedem Kapitel kommen gefühlt drei neue Personen dazu - das verwirrt dann doch sehr.

Ich bin keine sonderlich versierte Patterson-Leserin, aber die kurzen Kapitel haben mir bei ihm schon immer gefallen. Vor allem, wenn sie zueinander "passen" - hier war am Ende eines Kapitels zu lesen, wie Carter sich noch in der U-Bahn aufhält, das nächste Kapitel beginnt quasi mit einer Explosion - aber man erfährt zunächst nicht, was mit Carter ist. Allerdings sind manche Kapitel hier gar zu kurz, auf meinem Handy (nicht mal ein 5 Zoll Display, normale Schriftgröße) gerade einmal 1,5 Seiten. Das ist mir entschieden zu kurz und erinnert eher an Zwischentitel denn ganze Kapitel, auch wenn es natürlich Geschwindikeit ins Buch bringt.

Ein an sich "ganz-okay-Buch" - mit weniger Personen vermutlich deutlich besser, die Auflösung (bzw der Weg zur Auflösung) brachte allerdings so einige Überraschungen :)