Rezension

Viele Fragen bleiben offen, wenig Charakterentwicklung, dennoch spannend

Der Gebieter von Ka'ara -

Der Gebieter von Ka'ara
von Mario Schenk

Bewertet mit 3 Sternen

Nach »Die Wächter von Andalon« hatte ich hohe Erwartungen an den zweiten Teil. Vor allem erhoffte ich mir, die Antworten auf viele offene Fragen zu finden, aber auch, die Charaktere noch besser kennenzulernen. Teilweise wurden diese Erwartungen erfüllt, teilweise leider nicht, weshalb ich den zweiten Teil als etwas schwächer als den ersten empfand. Dennoch war auch der zweite Teil sehr spannend. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Der Gebieter von Ka'ara«:

»Susan erwacht unversehrt in ihrem Bett. Sie hat überlebt, doch nur sie kann sich an den grausamen Krieg gegen die Narach erinnern. So viel sich verändert haben mag, holt Susan das Schicksal schnell wieder ein.

Für Susan und ihre Freunde beginnt eine entbehrungsreiche Reise. Diesmal nicht nur um die Welt, sondern auch durch die Zeit. Dabei stehen ihnen neue, starke Verbündete zur Seite - aber auch mächtigere Feinde gegenüber. Doch die Grenzen verschwimmen: Wer hält tatsächlich zu ihnen, und wer spielt ein falsches Spiel? Die Antwort wird nicht nur die Wächter überraschen.«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Die Geschichte schliesst praktisch nahtlos an den ersten Teil an. Da ich kurz zuvor den ersten Band beendet hatte, gelang mir der Einstieg in den zweiten Band sehr gut. Dazu beigetragen hat der wiederum sehr flüssige Schreibstil des Autors.

Susans Verzweiflung zu Beginn des Buches ist gut spürbar. Sie kann sich an alles erinnern, selbst die schrecklichsten Ereignisse sind noch in ihrem Kopf vorhanden. Doch in ihrem Umfeld scheint nichts davon jemals stattgefunden zu haben. Dieser Konflikt war sehr spannend zu lesen.

Um nicht zu spoilern, möchte ich an dieser Stelle nichts über den weiteren Verlauf der Geschichte verraten, sondern versuche eher, meine Meinung allgemein zu halten. :)

Wie ich in meiner ersten Rezension angemerkt habe, hatten die Charaktere noch einiges an Entwicklungspotential. Vor allem freute ich mich darauf, sie besser kennenzulernen. Teilweise erfahren wir tatsächlich mehr über sie und die Zeit, in der sie leben bzw. gelebt haben. Aber leider fehlte mir die persönliche Note. Es gab ein paar private, schön zu lesende Gespräche zwischen einzelnen Charakteren, aber ich hätte mir noch mehr davon gewünscht. Ich hätte es z.B. sehr spannend gefunden, mehr über ihre Gedanken und Emotionen zu erfahren. So fehlte mir bis zum Schluss ein wenig die Verbindung mit ihnen - mit Ausnahme von Susan, die ich schon vom ersten Band recht gut kannte.

Es kamen auch einige neue, interessante Figuren hinzu. Auch hier möchte ich nicht zu viel verraten. ;)

Es gab wiederum viele Kampfszenen, die mich jedoch nicht ganz so mitreissen konnten wie im ersten Band. Hier haben mir auch ein paar Szenen dazwischen gefehlt. Das Buch schien eine Abfolge aus Kampf - Erholung - Kampf - Erholung zu sein, weshalb ein paar Szenen mit anderen Schwerpunkten dem Buch meiner Meinung nach sehr gut getan hätten.

Was die Geschichte richtig spannend gemacht hat, waren die unvorhersehbaren Wendungen. Es gab einige Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, die aber im Nachhinein sehr nachvollziehbar sind.

 

Fazit:

Insgesamt ist dem Autor mit »Der Gebieter von Ka'ara« eine spannende Fortsetzung gelungen. Leider blieben auch hier einige Fragen offen, deren Antworten wir hoffentlich im dritten Teil finden werden. Was ich mir ebenfalls wünsche, ist eine grössere Charakterentwicklung und eine persönlichere Note bei den Gesprächen zwischen den Charakteren. :)