Rezension

Viele interessante Wendungen, aber insgesamt zu viele komplexe Ideen

Eine Geschichte, die uns verbindet -

Eine Geschichte, die uns verbindet
von Guillaume Musso

Bewertet mit 3.5 Sternen

Flora lebt ein zurückgezogenes Leben als Autorin in New York. Am Ende eines friedlichen Tages, den sie mit ihrer kleinen Tochter Carrie verbringt, passiert das Unfassbare: Carrie verschwindet spurlos aus Floras Wohnung. Bei ihrem verzweifelten Weg, ihre Tochter zu finden, wird Flora irgendwann klar, dass es eine Präsenz gibt, die über ihr Leben und dessen traurige Wendung bestimmt. Sie fordert das Schicksal heraus, indem sie auf das Dach ihres Hauses steigt und sich das Leben nehmen will, um so wieder die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückzubekommen. In genau diesem Moment ist der Autor Romain, der in Paris an seiner neuesten Geschichte schreibt, überrascht vom eigenmächtigen Handeln seiner Hauptfigur. Wird er Flora helfen? Oder wird sie es sein, die Kontrolle über sein Leben haben wird?
"Eine Geschichte, die uns verbindet" ist ein sehr schön geschriebenes Buch, bei dem man schnell inn einen Lesesog gezogen wird. Trotz des relativ komplexen Plots, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen, konnte ich der Geschichte (mit etwas Nachdenken) gut folgen. Besonders gefielen mir die vielen Zitate von verschiedensten Autoren, die vom Schreiben handeln und davon, wie die Schriftsteller vom Schreiben manchmal geradezu konsumiert werden. So habe ich einen ganz neuen Blick auf Autoren und ihre Werke erhalten.
Dieses Buch handelt gerade von zwei Autoren, Flora und Romain, und davon, wie sie mit ihren Büchern ihr Leben und ihre Erfahrungen verarbeiten. In welcher Beziehung die beiden genau zueinander stehen, das erfahren wir Leser durch eine Ansammlung von spannenden Wendungen. Leider verliert sich für mich der Plot etwas durch die vielen Spiele mit/zwischen Realität und Fiktion und so hatte ich manchmal den Eindruck, dass man das Innenleben unserer Hauptfiguren nur oberflächlich kennenlernt. Es gibt viele interessante einzelne Ideen, die sich aber im Großen und Ganzen dadurch, dass ich die Figuren nicht wirklich verstehen konnte, für mich nicht zu einem vollständigen Bild zusammensetzten ließen.
Fazit: Eine sehr schön geschriebenes Buch mit vielen interessanten Wendungen, bei dem mir aber schlussendlich zu viel Fokus auf mehreren komplizierten Ideen zur Beziehung zwischen Realität und Fiktion lag, in die man sich erstmal reindenken musste.