Viele Längen
Bewertet mit 2 Sternen
Die beiden Hauptfiguren Philipp und Tessa kriegen unabhängig voneinander eine der Scandor-Teilnehmermünzen in die Finger.
Damit können sie bei einem geheimen Spiel mitmachen und haben so die Möglichkeit, fünf Millionen Euro Preisgeld abzusahnen.
Eigentlich klingt das Spiel ganz einfach. Die einzigen Regeln lauten: "Verrate niemanden was" und "Sag immer die Wahrheit".
Ich hatte ein bisschen meine Probleme mit dem Buch.
Den Anfang fand ich aber richtig spannend: Erst die Einführung der Figuren und was die beiden antreibt, bei dem Spiel mitzumachen, wobei ich Tessa dabei immer eine Spur interessanter fand als Philipp.
Dann das geheime Spiel und was wohl dahinter steckt.
Und dann gerät leider im Mittelteil irgendwie alles ins Stocken. Es geht nur noch darum wie die beiden versuchen, sich nicht zu verplappern und aus Versehen doch noch eine kleine Unwahrheit auszusprechen. Bis auf ein paar gemeine Challenges die das Spiel organisiert, ähneln sich die Spieltage in ihrem Aufbau doch sehr.
Nach und nach fliegen die Teilnehmer raus, aber bis es so weit ist, passiert im Grunde eigentlich immer nur das gleiche.
Die eingestreuten Erfahrungen einiger anderer Teilnehmer fand ich anfangs noch interessant, weil sie zeigen, bei welcher Lüge sie erwischt wurden, aber eigentlich sind sie nur eine ständige Wiederholung der immergleichen Geschichte.
Die Grundidee des Buches und der Gedanke dahinter, wie oft ein Mensch unbewusst zu einer Lüge greift, fand ich dagegen wirklich interessant. Angefangen bei den simpelsten Fragen wie "Wie geht es dir?", bis hin zu schwierigeren wie zum Beispiel "Wie steht mir diese Hose?". Jede salopp dahin gesagte Antwort kann schon zum Rauswurf von Scandor führen.
Wer schon mal was von der Autorin gelesen hat, weiß das hinter dem ganzen Spiel noch etwas viel größeres und geheimnisvolleres steckt, als es zu Beginn aussieht.
Die Auflösung konnte mich allerdings nicht überzeugen.