Rezension

Viele Leichen und viel skuriler Humor

Alfies Bestattungsladen - Helmut Exner

Alfies Bestattungsladen
von Helmut Exner

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Alfons Witzki, genannt Alfie führt zusammen mit seiner Familie ein Bestattungsunternehmen. Gestorben wird zwar immer, doch die Konkurrenz ist groß und so macht auch Alfie sich immer wieder Gedanken darum, wie das Geschäft noch angekurbelt werden könnte. Und  er hat einige durchaus ungewöhnliche Ideen.
Als in der Nachbarschaft die 15jährige Ina ums Leben kommt, ist das Entsetzen aber selbst in der Bestatterfamilie groß, denn das Mädchen lag der Familie Witzki, und ganz besonders Tochter Rebecca, sehr am Herzen.

Meine Meinung:
Einmal mehr hat Helmut Exner mit seinem zuweilen doch sehr skurillen Humor mich dazu gebracht mehr als einmal laut aufzulachen. Einer Freundin, die mir dabei zugehört hat, musste ich eine Szene vorlesen. Diese Freundin hat mit Büchern normalerweise absolut nichts am Hut, aber nach dieser Szene hat auch sie schallend gelacht. Und ja, es ist an einigen Stellen sehr makaber. Aber eben makaber lustig. Ich würde euch ja diese Szene hier auch gerne zeigen, aber glaubt mir, ihr solltet das wirklich selbst lesen. Ich sag nur “trauernde Witwe”. Wenn ihr dann an diese Stelle des Buches kommt, dann wisst ihr sofort was ich meine.
Die Familie Witzki ist selbst schon ein absolutes Unikat. Die Mitglieder könnten nicht unterschiedlicher sein. Alfie mit seinem skurilen Humor und seinen doch recht außergewöhnlichen Ideen, Sohn Markus ein Lebemann und Tochter Rebecca, die die ausgleichende und ruhige Rolle in der Familie inne hat. Und die im Laufe der Geschichte erstaunlicherweise immer mehr in den Mittelpunkt gerät.
Lilly Höschen tritt in dieser Geschichte außergewöhnlich selten auf, doch wenn sie in Erscheinung tritt, dann in gewohnter Manier.
Richtig gefreut habe ich mich auch darüber noch einige weitere “alte Bekannte” zu treffen.
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt die Geschichte der Familie Witzki im hier und jetzt. Der zweite Teil ist zwar auch im hier und jetzt erzählt, aber er gibt auch einen Einblick wie der Hutterer Gottlieb 1930 nach Kanada ausgewandert ist.
Dieser Teil war für meinen Geschmack einen Tick zu lang, auch wenn er geschichtlich sehr interessant ist. Mir hat eine ganze Weile der Zusammenhang zur Familie Witzki gefehlt. Natürlich haben sich am Ende die Fäden dann doch wunderbar miteinander verbunden.

Mein Fazit:
Ein leichter Krimi mit vielen Leichen und wenig Blut, dafür mit ganz viel skurilem Humor im typischen Helmut Exner Stil. Wer diese Kombination mag, der sollte unbedingt mal einen Helmut Exner lesen.