Rezension

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Viele moralische Fragen und ein eher offenes Ende...

Everflame 03 - Verräterliebe - Josephine Angelini

Everflame 03 - Verräterliebe
von Josephine Angelini

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Lily hat das krankheits- und allergiegeplagte Mädchen, das sie in ihrer eigenen Welt war, weit hinter sich gelassen. Zusammen mit ihrem Zirkel ist sie über sich hinaus und zu einer mächtigen Hexe heran gewachsen! Doch nun drohen von allen Seiten Gefahren, Intrigen und Krieg. Die Entdeckung, dass im Western mehr lauert als die Wirker, bringt weitere schockierende Erkenntnisse mit sich und Lily muss es schaffen Außenländer, Hexenzirkel und Stadtrat zu einer Armee zu vereinen. Ansonsten droht ein Bürgerkrieg mit den 13 Städten und das Zünden einer Bombe. Um diese fast aussichtslose Situation zu meistern muss Lily auf ihre Intuition, ihren Zirkel und ihr Herz vertrauen…

 

EIGENE MEINUNG:

Wie schon bei Teil 2 erwähnt besitze ich die Reihe leider in unterschiedlichen Gewändern. Teil 1 steht mit dem alten Cover (mit den roten, feurigen Ranken auf dunklem Grund) in meinem Regal, während Band 2 und 3 in den neuen Ausgaben absolut nicht dazu passen. Hier zeigt jedes der 3 Coverbilder einen Ausschnitt eines gesamten Bildes. Dieses wiederum zeigt, wenn man alle Bände nebeneinander legt, Lily und Lillian nebeneinander. Durch das erste Bild brennt es links rot, durch das zweite zwischen den Beiden blau und am rechten Rand des 3. Bandes züngeln lila Flammen. Die Titel befinden sich in einem, passend dazu, farbigen Kreis – der Buchrücken trägt jeweils den gleichen Farbton. Die Gesichter und Hintergründe heben sich davon gut ab, da sie rein schwarzweiß gehalten sind.

 

Ebenfalls schon im Vorgängerband war eine Entwicklung der Geschichte hin zu mehr Düsternis, Gewalt, Krieg zu spüren gewesen. Dies hat sich hier für mich noch einmal verstärkt. Es ist keine Geschichte für jemanden der nicht mit Leid, Tod und dem damit einhergehenden Entsetzen leben kann. Evtl. auch nicht für zu junge Leser die durch die neuen Cover angesprochen werden. Die Magie hat für mich mittlerweile in diesen Büchern wenig mystisches und zauberhaftes mehr. Es ist eher ein ständig kriegerischer Akt. Ansonsten beginnt die Erzählung kurz nach Ende des letzten Bandes, große Rückblicke darauf werden dem Leser aber nicht gegeben.

Auch von einigen Charakteren muss man sich im Laufe der Erzählung verabschieden, was nicht immer so einfach war. Hier hat mir gut gefallen, dass die Protagonisten dies nicht einfach abgehakt und weiter gemacht haben! Es hat alles seine Konsequenzen, jede Entscheidung, jedes Geschehen und manchmal gibt es kein „absolut richtig“. Allerdings wurde für mich in diesem Teil die Härte etwas durch die Verbindung von Lily zu Lillian und auch wieder zu Rowan abgemildert. Wie realistisch hier der romantische Teil des Buches, bzw. der kleine Twist darin ist, sei dahingestellt.

Sehr gut gefallen hat es mir jedenfalls wie sich in diesem Teil die einzelnen Fäden der Erzählung zusammen finden und ein großes Ganzes ergeben. Und seit Lily zum ersten Mal auf Wirker getroffen ist und Fragen zu ihnen gestellt hat wollte ich wissen was hinter diesen Kreaturen steckt! Ich war wahnsinnig froh, als sie sich nicht davon hat abbringen lassen mehr in ihnen zu sehen und weiter Nachforschungen anzustellen! Die Lösung hat mir gut gefallen und sich super in die Handlung eingepasst!

 

Die Charaktere haben sich größtenteils weiter entwickelt, hier wäre aber meiner Meinung nach noch Luft nach oben gewesen und nicht jeder konnte mir wirklich nahe kommen. Es gab aber ja auch einige neue Protagonisten in Band 3 mit denen man noch nicht so viel Zeit verbracht hatte. Ansonsten haben sie viele moralische Fragen aufgeworfen, die sich selbst zu stellen wirklich interessant war.

 

Das Ende hat mich dann etwas ratlos zurück gelassen. Die Lösung mit den Parallelwelten und Heimaten der verschiedenen Personen wurde gut und nicht zu konstruiert gelöst. Die Handlung rund um die Bomben, Lillian und den Krieg ist gut abgeschlossen, aber dann geht’s auch schon los… Im Grunde trifft einen das Ende wie ein Schlag, man weiß nicht wirklich wie es weiter geht und die „neue“ Weltordnung aussehen soll. Vielleicht sollte dies absichtlich so sein um den Leser selbst einen Weg für sich finden zu lassen. Ich hätte mir hier noch einige Sätze mehr gewünscht. Gefühlt als Versöhnungsangebot und um das Buch mit einem guten Gefühl zu verlassen gibt es noch einen kleinen Epilog, der auf mich aber nicht wirklich wirken konnte. Ich empfand ihn als eher plump. Er kümmert sich (anscheinend einige Zeit später) noch um die letzten losen Fäden, aber ich konnte dabei weder Rowan noch Lily wirklich als die Personen erkennen die ich erst kurz zuvor auf dem Schlachtfeld verlassen hatte.

 

FAZIT:

Auch der Abschlussband der Trilogie besticht durch düstere Themen und Krieg. Allerdings gibt es auch einige neue Erkenntnisse auf die man lange hingearbeitet hat und alle losen Enden finden zu einem guten Gesamtbild zusammen! Die Magie hat sich dabei leider in eine fast rein kriegerische Richtung entwickelt und das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurück gelassen.