Rezension

viele Morde im beschaulichen Urlaubsort Le Lavandou

Verhängnisvolles Lavandou -

Verhängnisvolles Lavandou
von Remy Eyssen

Bewertet mit 4 Sternen

War kein Problem mit diesem Band in die Reihe einzusteigen. Schöne Landschaftsbeschreibungen, spannende Morde - jedoch etwas zu viele handelnde Personen

Endlich Sommer in Le Lavandou. Nach den heftigen Regenfällen wird am Strand die Leiche eines 10jährigen Jungen angespült. Er trägt ein Kleid, ist geschminkt und in einen Plastiksack geschnürt.
Der Rechtsmediziner Leon Ritter findet weitere Kinderleichen im Sumpf, die schon jahrelang dort versteckt sind.
Als dann auch der Apotheker, der Schneider und ein Tatverdächtiger ermordet werden und der zukünftige Bischof verschwinden, führt eine Spur Leon Ritter und die stellvertretende Polizeichefin, Isabelle Morell, zu einem ehemaligen katholischen Internat, in dem aber niemand über die Vergangenheit sprechen will.

Meine Meinung:
Für mich war der siebente Teil von Leon Ritter mein erster. Es war jedoch kein Problem in die Reihe einzusteigen, denn alles Wichtige aus der Vergangenheit von Leon Ritter wird im Laufe der Geschichte erwähnt und die Fälle sind in sich abgeschlossen.
Der Schreibstil ist gefällig, man fiebert mit Leon und Isabelle mit und die wundervollen Beschreibungen der Provence lassen einen davonträumen.
Das Privatleben von Leon, Isabell und deren Tochter Lilou entwickelt sich weiter - wobei mir hier Lilou mit ihrer pubertären Art sehr auf die Nerven ging und dass Leon Isabells Tochter immer alles durchgehen ließ, obwohl diese als Teenager offensichtlich noch Grenzen braucht.
Leider waren es für meinen Geschmack auch insgesamt zu viele handelnde Personen sowie Handlungsstränge, was den Überblick etwas erschwert hat.
Der Fall selbst ist komplex, die Auflösung ist authentisch und man konnte alles gut nachvollziehen. Allerdings wird hier ein typisches Klischee der katholischen Kirche verwertet, was ich nicht ganz so gut fand. Außerdem bin ich als Mutter natürlich kein allzu großer Fan von Krimis, in denen Kinder die Opfer sind. Toll fand ich, dass Leon und Isabelle mit diesem Thema sehr respektvoll und einfühlsam umgingen.

Fazit:
Solider Krimi in einer schönen Umgebung, das Urlaubsfeeling hervorruft. Leider etwas viele handelnde Personen, dafür können der Fall und die Auflösung überzeugen.