Rezension

Viele Nebenhandlungen, die aber am Ende wieder zusammenführen

Throne of Glass - Kriegerin im Schatten - Sarah J. Maas

Throne of Glass - Kriegerin im Schatten
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 4 Sternen

Etwas langatmiger als der erste Band. Hier fehlte mir ein wenig die Spannung, die durch den Wettkampf im ersten Band aufkam

Celaena hat sich im ersten Teil in einem unerbittlichen Wettkampf gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und ist nun Champion des Königs. Der Wettkampf und das Training haben im ersten Band einen großen Teil der Handlung ausgemacht und es war klar die Haupthandlung, die auch durchweg Spannung erzeugte. Celaena hatte ein Ziel vor Augen, ihre Intention und Beweggründe waren unumstößlich. Das alles hat mir im zweiten Teil sehr gefehlt. 

Nach den Vorgaben des Königs soll Celaena unliebsame Gegner beseitigen, die dessen grausame Herrschaft beenden wollen. Doch statt sie aus dem Weg zu räumen, warnt Celaena seine Feinde und ermöglicht ihnen so die Flucht. Das ist zu Beginn des Buches das Hauptgeschehen. Schnell wird dieses Thema aber abgelöst durch sehr viele kleine Nebenhandlungen ersetzt. Der Plot wird immer konfuser und mir fehlte zeitweise total die Struktur. Ich hatte den Eindruck, dass Vieles angeschnitten, kurz passend zur Szene abgehandelt und dann aber wieder weiter zur nächsten Thematik übergegangen wurde. 

Celaena als die größte Assasin habe ich in diesem Teil auch nicht wiedererkannt. Sie wirkte in sich gekehrt, verschlossen, voller Selbstzweifel, ohne Ziel und ohne Antrieb. Sie weigert sich weiterhin Ihre Aufgabe zu akzeptieren und etwas zu unternehmen.

Die Liebesgeschichte mit Chaol war zwar noch nie so wahnsinnig hoch gewichtet, aber im zweiten Teil passiert zwischen den beiden nichts mehr, weshalb auch diese "Auflockerung" fehlt. 

Das Setting ändert sich leider auch nicht, sodass auch hier keine wirkliche Abwechslung und schöne neue Umgebungsbeschreibungen auf uns warten.

Aber es gab immer wieder tolle Szenen, bei denen ich den Atem angehalten habe. Auch wenn ich keinen richtigen roten Faden erkannt habe, bin ich froh, dass ich am Ball geblieben bin. Im letzten Teil des Buches führen dann doch irgendwie alle Stränge zusammen und unerwartete Wendungen konnten mich schlussendlich dann doch begeistern. Ich habe den letzten Teil ab Seite 449 dann sogar zwei Mal gelesen, weil ich ab den Wyrdzeichen wieder Feuer und Flamme für die Geschichte war. 

Jetzt freue ich mich auf eine starke, taffere Caelena in Band 3; mit neuem Setting, neuen Figuren und einer neuen Aufgabe, der Celaela sich widmen wird.