Rezension

Viele überraschende Wendungen machen das Buch zu einem Pageturner

Diabolic - S. J. Kincaid

Diabolic
von S. J. Kincaid

Inhalt:

Als Nemesis und Tyrus sich am Imperialen Kaiserhof begegnen, prallen Welten aufeinander. Sie – eine Diabolic, die tödlichste Waffe des gesamten Universums. Liebe ist ihr völlig fremd. Er – der Thronfolger des Imperiums, der von allen für wahnsinnig gehalten wird. Liebe ist etwas, das ihn nur schwächen würde. Dass ausgerechnet diese beiden zusammenfinden, darf nicht sein. Denn an einem Ort voller Intrigen und Machtspiele ist ein Funke Menschlichkeit eine gefährliche Schwachstelle …

Meinung:
Nemesis ist eine Diabolic und hat somit nur eine Aufgabe, die ihr ganzes Leben bestimmt. Sie ist zuständig für den Schutz der ihr zugewiesenen Person. So kommt es, dass Nemesis auf die junge Sidonia geprägt wird und die beiden quasi gemeinsam aufwachsen. Als Sidonias Vater jedoch des Verrats am Kaiser bezichtigt wird und Sidonia als Schachfigur an den Hof von Kaiser Randevald soll, ist Nemesis gefragt. Das Leben von Sidonia steht auf dem Spiel.

Nemesis ist eine Diabolic - ein humanoides Wesen - welches dazu abgerichtet wurde zu kämpfen und zu töten. Von jeher hat sich Nemesis daher eingeredet, dass sie keine Gefühle haben darf und nicht als ein Mensch betrachtet werden sollte. Im Verlauf der Geschichte gerät diese Denke jedoch stark ins Wanken. Ich mochte Nemesis schon ab der ersten Seite. Sie ist stark, furchtlos und nicht einfach nur irgendeine Kreatur - wie sie sich oft selbst bezeichnet.
Nemesis wurde vor einigen Jahren auf die junge Sidonia geprägt und ist nun ihre Beschützerin. Sidonia sieht jedoch von Anfang an viel mehr in Nemesis als nur eine Diabolic. Für Sidonia ist Nemesis beste Freundin, Beraterin und Vertraute in Einem. Man merkt ihr deutlich an wie viel Nemesis ihr bedeutet.
Kaiser Randevald steht Sidonias Familie mehr als kritisch gegenüber, da Sidonias Vater sich der Wissenschaft verschrieben hat und dies vom Kaiserhof verboten ist. Randevald ist ein grausamer Herrscher, der vor allen Dingen durch seine Mutter Cygna gelenkt wird. Diese ist sogar noch um einiges grausamer als ihr Sohn. Ist sie doch für die Ermordung fast all ihrer Kinder, Enkelkinder und restlichen Verwandten verantwortlich.
Randevalds verrückter Neffe Tyrus ist einer der wenigen Überlebenden. Zudem ist Tyrus Thronerbe und aufgrund seiner Verrücktheit das Gespött der Leute am Kaiserhof. 

Schnell konnte mich die Autorin aufgrund des gut durchdachten Plots, den ansprechenenden Charakteren und dem Weltenentwurf begeistern. Die Geschichte spielt nämlich im Weltall und auf Raumschiffen, was man anhand des Klappentextes vielleicht nicht unbedingt erwarten kann. Ich mochte ihre Idee rund um die Diabolics und war schnell Feuer und Flamme für Nemesis. Im Verlauf der Geschichte passieren einige überraschende Wendungen, die einen an die Seiten fesseln.
Dem Leser sollte jedoch bewusst sein, dass gerade in der ersten Hälfte des Buches das Leben am Kaiserhof sehr im Vordergrund steht. Somit sind Intrigen, Machtspiele und Ränkekämpfe an der Tagesordnung. Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten. Auch wenn ich zugeben muss, dass die erste Hälfte des Buches teilweise ein wenig zu lang gestreckt wirkt.

Da Nemesis im Grunde als Kampfmaschine erzeugt wurde, sollte man sich bewusst sein, dass es in diesem Buch nicht rosarot zugeht, sondern es stellenweise brutal zur Sache gehen kann. Dies passt allerdings perfekt zum gesamten Verlauf der Story und war für mich sehr glaubwürdig und nachvollziehbar.
Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Liebesgeschichte in diesem Buch konnte mich vor allen Dingen deswegen so von sich überzeugen, da beide Charaktere aufgrund der anderen Person über ihre Sichtweisen anfangen nachzudenken und sich zu verändern.

Gegen Ende des Buches wird es dann richtig dramatisch und spannend. Hiervon war ich wirklich begeistert. Nicht ganz so begeistert war ich von dem etwas zu offenen Ende. Prinzipiell habe ich nichts gegen solche Enden, aber hier hat es sich die Autorin in meinen Augen ein wenig zu einfach gemacht.   

Am Ende möchte ich noch einmal jedem davon abraten den Klappentext vorab zu lesen. Denn dieser verrät einfach viel zu viel und hat somit meinen Lesespaß gemindert.

Fazit:
Wäre der zu viel verratene Klappentext und das für mich etwas zu offene Ende nicht gewesen, hätte "Diabolic - Vom Zorn geküsst" die volle Hörnchen-Zahl von mir bekommen. So vergebe ich sehr gute 4 von 5 Hörnchen. Wer gerne einmal in eine Weltraumgeschichte mit einem guten Plot und einigen interessanten Wendungen eintauchen möchte, der sollte zu diesem Buch greifen.