Rezension

Viele Worte und Bilder um wenig Inhalt...

Die Kunst der guten Erinnerung - Meik Wiking

Die Kunst der guten Erinnerung
von Meik Wiking

„Wenn du die Wahl hast, was du tun willst, überleg dir, woran du dich wohl in zehn Jahren am ehesten erinnern würdest.“

Seite 154

 

Woran erinnern wir uns und warum? Was können wir tun, um glückliche Momente zu schaffen und möglichst lange in Erinnerung behalten?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Glücksforscher Meik Wiking und versucht, sie uns in dem Buch näher zu bringen.

Erwartet habe ich Ideen für einen besonders erinnerungswerten Moment, Impulse, die mich an schöne Erlebnisse zurückerinnern, Motivation, wieder mal einen special moment erleben zu wollen und erkennen zu können…

Was das Buch beinhaltet: Viele Studienergebnisse, die teils interessant, teils einfach zu lang waren. Meik Wiking startet sehr charmant mit einem Zitat eines der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Winnie-the-Pooh – und hat damit eigentlich schon mein Herz im Sturm erobert. Immer wieder beschreibt er sehr ehrlich und offen seine eigenen Erinnerungen an seine Kindheit und besondere Momente. Und obwohl ich den Autor supersympathisch finde und ihm jeden seiner schönen Tage gönne, hat er mich damit einfach nicht fesseln können. Wir sind fast gleich alt aber so gänzlich anders aufgewachsen, dass mich seine Geschichten manchmal eher traurig gestimmt haben.

Auch geizt Mike Wiking nicht mir Statistiken, die zu bunt gestreut waren, um wirklich etwas aufzuzeigen und vielen, sehr vielen Fotos. Schön, ohne Zweifel, aber wenn ich schöne Bilder sehen will, hole ich mir einen Fotoband und keinen Ratgeber.

Beim Lesen wurde mir klar, dass ich wohl viel eher einen Abenteurer erwartet habe, der mir hilft, meine Schätze trotz verlorener Karte wieder zu finden, der mit mir auch die schönen Momente wieder hochholt.

Gegen Ende des Buches hat er dann doch den einen oder anderen Impuls aus mir herausgekitzelt und ich habe tatsächlich so eine Art „Fototagebuch“ begonnen, um die Happy moments zu konservieren. Der letzte Abschnitt beinhaltet eine Aufgabe für jeden Monat, wiederum sehr vage formuliert und für mich zu schwammig.

Fazit: Eine gut gemeinte Idee, mit zu viel von allem umgesetzt: Zu viel Text, zu viel Persönliches und zu viele Fotos. Die Botschaften, die für mich relevant sind, hätte man auch auf eine Postkarte drucken können.

Da ich nun aber endlich weiß, warum ich immer vergesse, was ich tun wollte, wenn ich durch eine Tür gegangen bin und es mich zu einem Glücksmomente-Tagebuch inspiriert hat, gibt es doch noch einen Stern mehr.