Rezension

Vieles deutlich zu vorhersehbar

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden -

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
von Amy Suiter Clarke

Bewertet mit 3 Sternen

Elle betreibt seit einiger Zeit einen True-Crime-Podcast, in dem sie sich in erster Linie den Opfern widmen möchte, aber auch den Täter sucht. Ein Fall, der Elle besonders interessiert ist der des Countdown-Killers. Vor 20 Jahren endete seine Serie, bei der er immer drei junge Frauen entführten und nach einem gewissen Schema deren Leichen wieder auftauchen ließ. Auch wenn die Serie endete, manche glauben, dass der Täter verstorben ist, so nimmt sich Elle den Fall vor und fordert auch ihre Hörer auf, sie mit Theorien und Ideen zu unterstützen - einer zahlt dafür einen großen Preis und auch für Elle werden die Ermittlungen immer schwieriger und gefährlicher und dann verschwindet ein Mädchen im passenden Alter.

Besonders gelungen fand ich zunächst den Aufbau des Buches, denn zum einen gibt es einen Fließtext für das aktuelle Geschehen, zum anderen Folgen aus dem Podcast, die das Ganze sehr auflockern und Sachen aus der Vergangenheit beleuchten, sowie zahlreiche Infos bieten, die die Arbeit der Polizei oder auch das Leben der Opfer(-familien) näher beleuchtet. Zu Beginn war ich entsprechend extrem interessiert und habe das Buch regelrecht verschlungen, doch im Mittelteil flachte das Interesse deutlich ab. Das lag zum einen daran, dass manches zu durchschaubar wirkte (und es war am Ende dann auch tatsächlich so gekommen...), zum anderen wurde mir Elle mit der Zeit immer unsympathischer, ihr Verhalten zu wenig nachvollziehbar, mal davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Polizisten Zivilisten so viel Spielraum geben... Leider lag im Podcast selbst auch ein Problem. Es wurde irgendwann ein wenig unübersichtlich und ich mochte den Trick zwei Texte parallel laufen zu lassen immer schlechter.

Zu den Vorhersehbarkeit: Gerade das letzte Opfer war dermaßen klar und auch ein anderer Kniff ist für Lesern von Thrillern wirklich nur billig und man fragt sich, wie das Umfeld es nicht wissen kann. Auch der Täter war für mich keine Überraschung.
Viel Kritik und dennoch hatte das Buch auch einige gelungene Aspekte, war flüssig geschrieben, irgendwie immer interessant (wenn auch nicht unbedingt spannend) und es ließ mich auch nicht kalt, selbst wenn ich mich gerade nur über Polizisten, den Killer oder Elle aufgeregt habe.
Unter dem Strich ein mittelmäßiges Buch und entsprechend gibt es auch gerade so drei Sterne, obwohl der Plot so viel mehr erwarten ließ.