Rezension

Vielleicht morgen/ absolutes Highligt, einfach genial

Vielleicht morgen - Guillaume Musso

Vielleicht morgen
von Guillaume Musso

Guillaume Musso, Vielleicht morgen

Matthew Saphiro, Philosophieprofessor in Harward, hat vor einem Jahr seine über alles geliebte Frau Kate bei einem tragischen Verkehrsunfall verloren. Seit ihrem Tod kümmert er sich um die Erziehung ihrer  vier Jahre alten Tochter Emily. Obwohl Matthew einer der beliebtesten Professoren ist und seine Vorlesungen stets überfüllt sind, findet er durch diesen Verlust nicht wieder zurück ins Leben. Auch seine chaotische  Untermieterin schafft es nicht ihn aufzumuntern, stattdessen nimmt er angsthemmende Medikamente und trinkt zu viel Alkohol.

Auch  der erfolgreichen Sommelière Emma Lovenstein, die mit ihrer Anstellung im Sternenrestaurant „Imperator“ ihren Traum erfüllt hat, ist unglücklich und suizidgefährdet. Emma hat sich von ihrem verheirateten Liebhaber Francois getrennt. Von ihm hätte sie sich so sehr ein Kind gewünscht, aber er möchte lieber bei seiner Frau und seinen beiden Kinder bleiben. Der tiefe Schmerz läßt sie wöchentlich eine Therapeutin aufsuchen.

Beide Protagonisten resignieren, zu sehr sind sie mit ihrem Verlust beschäftigt, bis zu dem Tag, an dem Matthiew auf einem Flohmarkt ein  gebrauchtes  Laptop kauft. Es besitzt noch die Signatur der Vorbesitzerin Emma L.. Aber nicht nur das, sondern er findet auch noch Fotos der Vorbesitzerin auf dem PC. Er beschließt ihr diese per Mail zukommen zu lassen und schon bald beginnen die beiden gegenseitig E-Mails auszutauschen. Zwischen beiden scheint es zu funken und sie verabreden sich in einem kleinen italienischen Restaurant in East Village. Die Zwei  erscheinen dort zur ausgemachten Zeit, aber, und hier beginnt es mysteriös zu werden, nicht im gleichen Jahr;  Emma 2010 und Matthew 2011. Die Protagonisten sind enttäuscht, denn sie glauben, der andere habe sie versetzt. Doch Matthew erkennt die Kuriosität der Situation. Sie können nur per Mail in Kontakt treten, da Emma im Jahr 2010 und er im Jahr 2011 leben.  Mit Bildern und Zeitungsartikel gelingt es Mattew Emma zu überzeugen. Plötzlich  erkennt er, dass in dem Moment, als Emma ihm die letzte E-Mail schickte, seine Frau Kate noch lebte.  Er bittet Emma darum  den Unfalltod  seiner Frau zu verhindern, da sich dieser zu diesem Zeitpunkt noch ereignen wird. Emma jedoch ist enttäuscht über Matthews Nachricht, zu sehr  sehnt sie sich nach Liebe und Zuwendung, die sie sich mit Matthew erhofft hatte. Entsprechend uneinsichtig erwidert sie Matthews Wunsch, Kate zu retten. Nur mit einem Trick  gelingt es ihm Emma zu überzeugen und dem Unfall entgegenzuwirken. So willigt sie schließlich ein. Sie sieht in Kate für sich eine Rivalin und fängt an ihr hinterher zu spionieren.  Der Leser erfährt auf diese Weise, dass Kate eine ausgezeichnete Chirurgin  und sehr intelligent ist. Darüber hinaus ist sie auch noch äußerst hübsch und attraktiv. Doch weitere Recherchen über Kate lassen schreckliche Geheimnisse ans Licht treten und die Geschichte erfährt eine  überraschende Wendung.

An dieser Stelle möchte ich nichts Weiteres  verraten.

Guillaume Musso ist ein genialer genreübergreifender Erzähler. Der Roman beginnt mit einer Liebesgeschichte und entwickelt sich immer mehr zum packenden Thriller. Er überschreitet Zeitebenen und baut dabei eine tiefgründige Geschichte auf, die völlig unerwartet eine überraschende Wendung bekommt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lebendig. Es ist sehr schwer, dieses Buch zur Seite zu legen. Durch die Einteilung in Kapiteln wirkt es sehr übersichtlich. Auch die Zeitangaben erinnern den Leser stets daran, in welchem Jahr man sich gerade befindet.

Das Cover hat mich jedoch an diesem Buch irritiert. Den Bezug zum Inhalt des Romans finde ich hierbei nicht. Vielleicht war es ja auch die Absicht des Autors den Leser auf diese Weise den Leser in die Irre zu führen, auf gleiche Weise wie es ihm in diesem Roman gelingt.

Fazit:

„Vielleicht morgen“ ist ein einfühlsamer, berührender, packender und spannender Roman, der seinen Leser bereits von der ersten Seite in einen unwiderstehlichen Bann zieht. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight und ich empfehle es unbedingt weiter. Ich konnte nicht umhin mir ein weiteres Buch von Guillaume Musso zu kaufen.