Vielschichtig
Bewertet mit 4 Sternen
Bisher kannte ich Ferdinand von Schirach nur durch seine Berichte über Gerichtsfälle. „Kaffee und Zigaretten“ ist mit seinen bisherigen Büchern nicht vergleichbar. Gleichgeblieben ist sein typischer auf das Wesentliche reduzierte Erzählstil. Hier hat der Autor ein ganz persönliches Werk geschaffen, in dem er viel Autobiographisches eingeflossen ist.
In 48 kurzen Abschnitten erzählt von Ereignissen aus seiner Kindheit und von Gerichtsfällen. Die Einblicke in sein Privatleben sind ebenso interessant, wie die in seine beruflichen Erfahrungen spannend sind. In dieser Mischung aus Fakten, Zitaten und Erfahrungen aus verschiedenen Jahrzehnten springt er und ich fand es ein wenig schwierig zu folgen, da viele seiner Sätze erst einmal nachklingen und überdacht werden müssen.
Gelesen wurde das Hörbuch von Lars Eidinger, der es wirklich gelungen intoniert hat. Auf dem Cover steht “Lars Eidinger liest, wie ich schreibe“ und dieser Satz passt perfekt.
Mein Fazit: Ein gelungenes Werk, das sich deutlich von den bisherigen des Autors unterscheidet – interessante Unterhaltung, die nachdenklich stimmt und noch lange nachklingt.