Rezension

Vielseitig und überraschend

Täglich Früchte - Hugh Fearnley-Whittingstall

Täglich Früchte
von Hugh Fearnley-Whittingstall

Obst in pikanten Gerichten hat mich schon immer gereizt. Ich liebe diese Mischung aus Süß und Pikant schon seit meiner Kindheit.

In dem Buch von Hugh Fearnley- Whittingstall, erschienen im AT-Verlag findet man aber nicht nur solche Rezepte, sondern auch Süßspeisen und Getränke. Der britische Autor, der sowohl aus dem Fernsehen, als auch als Food-Journalist bekannt ist, hat das Kochen von seiner Mutter gelernt. Seine Rezepte umfassen das  ganze Potpourri des Kochens, von der Vorspeise, über das Hauptgericht bis zum Dessert. Jedes Kapitel wird von einem umfangreichen, informativen Eingangstext eröffnet, der sich den einzelnen Kategorien widmet. Die Rezepte sind sehr übersichtlich dargestellt und gut strukturiert und sind jeweils von einem wunderschönen Foto begleitet, das aus der Hand von Simon Wheeler stammt.

160 Rezepte findet man in seinem Buch. Unterteilt nach den verschiedenen Obstsorten, wie z. B. Sommerbeeren, Steinobst oder Zitrusfrüchte. Wie ich legt er zwar Wert auf saisonale und regionale Produkte, verwendet aber auch gerne Exoten und tropische Früchte. Das gefällt mir gut, wer abwechslungreich und raffiniert kochen möchte, sollte das nicht zu dogmatisch sehen. Schon beim Blättern durch das Buch habe ich zahlreiche Gerichte entdeckt, die ich unbedingt nachkochen möchte. Der Autor trifft wirklich genau meinen Nerv. Da gibt es spannende, ungewöhnliche Kombinationen, die meine Neugier geweckt haben und mir Appetit machen, aber auch ganz simple Rezepte, die es schon immer so gibt, die schon meine Großeltern gekocht haben und die teilweise in Vergessenheit geraten sind. Wie z.B. die pochierten Quitten. Die bestehen nur aus Quitten, Zucker und Zitronensaft, wie habe ich die als Kind geliebt!

Saisonbedingt habe ich folgende Rezepte nachgemacht, viele andere müssen leider noch warten bis die entsprechenden Früchte reif sind. Die ersten Pfirsiche habe ich in Rotwein und schwarzem Pfeffer mariniert. Ein köstliches Getränk ist daraus entstanden, von dem ich, wenn es nicht so stark alkoholisch wäre, gerne noch mehr getrunken hätte. Als kleiner Aperitif oder auch zum Nachtisch mit Eis ist es sehr zu empfehlen. Den Brombeer-Apfel-Clafoutis hätte ich am liebsten ganz alleine aufgegessen, so lecker war der. Und so schnell ist er gemacht. Ganz außergewöhnlich gut war auch der Salat mit Grapefruit, Oliven, roter Zwiebel und Basilikum. Dieses Spiel der verschiedenen Aromen harmoniert überraschend gut.

Das Buch ist ein großer Schatz und es hat sich einen Ehrenplatz in meiner Küche gesichert. Mit diesen Gerichten ist es wirklich nicht mehr schwer, sich seine tägliche Ration an Obst zu holen, lecker ist es allemal.