Rezension

Vielseitig, unglaublich lebendig und tiefgründig

Solitaire - Alice Oseman

Solitaire
von Alice Oseman

Vom Titel und von der Inhaltsangabe konnte ich mir am Anfang einfach gar kein Bild machen. Ich wusste gar nicht wirklich, um was es jetzt nun genau geht und was ich zu erwarten habe. Im Laufe des Buches keimte dort immer mehr das Bild auf, dass es sich auch um einen Teeniefilm in Buchform handelt. Es gibt ein Mädchen als Hauptperson; mehrere Kerle, die irgendwas von ihr wollen – dabei ist es egal, ob freundschaftlich oder mehr – und das Leben ist einfach nur scheiße. Bei jedem. Und allem.

Als mir das Buch wirklich langsam zum Halse raushing, einfach wegen dieser „OMG ich bin verzweifelt und werfe das Leben an die Wand“, wendete sich das Blatt der lieben Tori. Tori wurde vom pessimistischen und schlecht gelaunten Mädchen zu einem Menschen, der im positiven Sinne nachdenklich wurde. Für sie war nicht mehr nur alles schlecht, sondern sie hinterfragte viele Momente, viele Kontakte und auch ihr eigenes Verhalten gegenüber ihrem Leben. Das hellte das ganze Buch auf.

Am Ende des Buches kam eine total schöne Pointe, sodass sich dieser Faden zur Pointe eigentlich durchzog. Einfach nur mal mehr zu spüren und mal weniger und genau das macht das Buch und diese Geschichte so besonders. Ein Grund, weswegen ich auch mit diesem Buch nicht lange schnacken musste, war der Schreibstil. Er ist leicht und locker, weswegen man erst das Gefühl bekam, dass es lebendig, echt und sich vor dem eigenen Auge abspielen würde.

Aus diesen Gründen bekommt das Buch für mich einen Daumen nach oben. Den ein oder anderen könnte die Geschichte von „Solitaire“ eventuell nerven, aber da sie so vielseitig, unglaublich lebendig und tiefgründig ist, ist es eine klare Empfehlung von mir. Ansonsten einfach in der Buchhandlung mal das Buch zur Hand nehmen und die ersten Seiten durchlesen. :D Dabei bekommt man auch ein gutes Gefühl für den Schreibstil und allem drum und dran.