Rezension

Vielseitige Lügenmauer

Lügenmauer - Barbara Bierach

Lügenmauer
von Barbara Bierach

Bewertet mit 4.5 Sternen

Emma Vaughans 1. Fall: Missbrauch und historische Ereignisse geschickt kombiniert, betroffen machend

Das Coverbild gefällt mir zwar nicht besonders, passt aber vielleicht in seiner Art gerade deshalb gut zum Buchinhalt. Auch der Buchtitel passt, denn gegen Mauern von Lügen, Kaltherzigkeit und Heuchelei wird hier lange Zeit vergeblich angerannt. Die Protagonistin, eine mit der Religion nicht viel am Hut habende und dann auch noch dem in den Augen ihrer Umgebung falschen Glauben angehörende geschiedene alleinerziehende Polizistin, kommt recht sympathisch daher. Die zwei Handlungsstränge sind durch Datumsangaben angenehm leicht unterscheidbar und spielen Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und Anfang unseres Jahrtausends. Zurück bis zum Fall "Parnell" und unter Erwähnung des Mountbatten-Attentates erfährt der Leser neben der Haupthandlung Interessantes aus der wechselvollen Geschichte der grünen Insel. Sprachlich konnte das Buch nicht immer überzeugen, gewisse Dinge waren vorhersehbar und das Ende vielleicht nicht unbedingt glaubhaft, trotzdem wurde ich für einige Stunden gut unterhalten und würde weitere Bücher mit "Em" gern lesen.