Rezension

Vielseitige Story - wirklich toll

Der Kelch von Anavrin. Das Herz des Jägers - Lara Adrian schreibt als Tina St. John

Das Herz des Jägers
von Tina St. John

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ariana of Clairmont begibt sich mit ihrem Begleiter James, dem treuen Ritter der Clairmonts, auf den Weg nach London. Dort will sie Monsieur Ferrand, einen Kaufmann aus Paris treffen, der sie, gegen eine großzügige Bezahlung, über den Ärmelkanal nach Frankreich bringen soll. Der Grund für diese gewagten Reise ist Arianas Bruder Kenrick, der entführt wurde und dessen Auslösepfand sie überbringen soll. Als sie Ferrand seine Bezahlung bringt, trifft sie auf auch auf den bedrohlich wirkenden Braedon le Chasseur. Doch so düster der narbengesichtige Mann auch wirkt, er ist es, der Ariana vor Ferrand rettet und damit ihr Leben. Nach dieser Rettungsaktion werden die beiden von Ferrand und seinen Männer verfolgt und fliehen mit Braedons Kogge Richtung Frankreich. Dieser ahnt, dass Ariana ihm etwas verheimlicht und kaum in Frankreich angekommen werden sie erneut gejagt.
Meine Meinung:
Im Prolog erhalten die Leser Einblick in die Legende von Anavrin, in der man einiges über einen Drachenkelch erfährt, der aus dem magischen Land in die Menschenwelt gebracht wurde. Dann startet der Roman im Jahr 1275 und man lernt Ariana, die Protagonistin des Buches, den Grund ihrer Reise sowie Braedon kennen. Die Infos zu Beginn sind erstmal interessant. Dann folgt auf den ersten 100 Seiten des Romans zunächst einmal die Rettung vor Ferrand sowie die Weigerung Braedons, Ariana mit seinem Schiff nach Frankreich zu bringen. Durch widrige Umstände kommte es dann doch zur gemeinsamen Überfahrt. Dieser erste Teil war mir persönlich noch ein wenig zu lasch und ich war kurzzeitig ein wenig enttäuscht. Dies änderte sich aber schlagartig, als die beiden in Frankreich ankamen. Von da an überschlugen sich die Ereignisse und der Autorin gelang es, die Spannung, die aufgebaut wurde bis zum Ende zu halten. Der Schreibstil ist, wie ich es von den Vampir-Romanen der Autorin bereits kenne, sehr flüssig und ansprechend. Sie weiss, wie man Momente und Orte mit Worten so ausschmückt, dass man glaubt, man steht gleich nebenan und sieht zu. Ich mag Historische Romane auch deswegen so gerne, weil die Dialoge in einer wundervoll altmodischen Art geführt werden. Lara Adrian ist dies hier sehr gut gelungen ohne sie schwülstig wirken zu lassen. Dennoch bekommt man ein Gefühl für die Zeit in der der Roman spielt. Die beiden Protagonisten sind sehr "echt" dargestellt. Braedon, der geheimnisvolle und furchteinflößende Retter. Stark, männlich und wild. Adriana, trotz ihrer Jugend und Unschuld dennoch willensstark und robust. Aber auch ihre zarte und weiche weibliche Seite kommt nicht zu kurz.
Die Liebesszenen sind kraftvoll und leidenschaftlich und wurden von der Autorin gefühlvoll und gleichermaßen erotisch beschrieben und auch hier werden der innere Kampf den Braedon führt und die verletzliche Seite von Ariana wieder wunderbar in Kontrast gestellt.
Die Story ist vielseitig denn sie bietet dem Leser wirklich alles, was einen tollen Roman ausmacht... Liebe, Leidenschaft, Spannung, magische Wesen und den Kampf von Gut gegen Böse.
Lara Adrian schreibt als Tina St. John ebenso tolle und spannende Romane wie man es aus ihrer Vampir-Reihe gewohnt ist. Fantastisch bleibt es auch hier. Weil sie sich hier nicht den Vampiren sondern einer anderen Art fantastischer Wesen widmet ist es auch eine gelungene Abwechslung zur bisherigen Adrian-Lektüre.
Bevor Lara Adrians Romantic-Fantasy-Serie Midnight Breed  zu Bestsellern wurde, erschien, mit dem Titel "Auf der Suche nach dem heiligen Kelch",  dieser Roman unter ihrem Pseudonym Tina St. John bereits bei Cora. (Quelle: Love Letter)