Rezension

Vielseitiger Reihenauftakt

Sinful Prince - Meghan March

Sinful Prince
von Meghan March

Mit „Sinful Prince“ eröffnet Meghan March eine neue Trilogie, die von Temperance Ransom handelt, der Managerin der Seven Sinners Whiskey Destillerie. Sie ist ein wahrer Workaholic, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sie auch noch spätabends zu einem Geschäftstreffen in einem Club geht, dessen Visitenkarte in ihrem Büro lag. Doch anstatt Whiskey an den Mann zu bringen, beobachtet sie plötzlich, wie Mann Frau verführt und vor ihren Augen seine erotischen Spielchen treibt. Doch damit hört es noch nicht auf, denn plötzlich steht ein anderer Mann vor ihr, der auch nichts von Whiskey wissen will und sie dazu bringt, alle Grundsätze über Bord zu werfen und sich ihren geheimsten Sehnsüchten hinzugeben.

 

Dieser Band wird mit Ausnahme des letzten Kapitels komplett aus der Ich-Perspektive von Temperance erzählt, wodurch man sie gut kennenlernt und nach und nach von ihrer Vergangenheit erfährt. So kann man mit ihr über den mysteriösen Fremden rätseln, nach dem sie sich so verzehrt, und erhält auch gute Einblicke in ihre Gedankenwelt.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Büchlein in kurzer Zeit verschlungen haben. Die Kapitel sind teilweise extrem kurz, etwas, das man entweder mag oder nicht. Mich hat es nicht sonderlich gestört.

 

Lange war für mich unklar, wohin die Geschichte führen wird, weil man einfach Temperance durch ihr Leben begleitet. Da sie dieses langsam, aber sicher umkrempelt, fand ich das sehr interessant, genauso wie ihre Kunst. Ich denke, mit dem Thema Angst vor der Ausstellung der eigenen Werke zu haben hat die Autorin ein recht bekanntes Problem angesprochen, was mir gut gefallen hat. Der zweite Erzählstrang befasste sich mit dem verführerischen Fremden, wobei es natürlich sehr erotisch zuging, und der dritte arbeitete ihre Vergangenheit auf. Unterschwellig gab es noch ein paar Sorgen und Andeutungen, auf die jedoch noch nicht eingegangen wird. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.

 

Zudem lernt Temperance eine Frauengruppe kennen, mit der sie sich gut versteht. Hier hat es sich für mich gleich so angefühlt, als gäbe es schon Bücher über diese Frauen, weil nur wenig über sie verraten und dafür jede Menge Anspielungen gemacht wurden, weshalb sich diese Szenen für mich ein bisschen wie Fremdkörper anfühlten. Es heißt auch, dass man die Sinful Empire Trilogie nicht gelesen haben muss, um dieses Buch zu verstehen und das stimmt im Großen und Ganzen auch. Allerdings denke ich, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sie kennt, da zu Keira, Temperances Chefin, und deren Mann Mount nicht viel erklärt wird, sondern man nur die Fakten bekommt, genauso wie bei deren bester Freundin Magnolia. Die Hauptgeschichte wird man verstehen, aber ein paar der zwischenmenschlichen Beziehungen vielleicht nicht.

 

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Ich hätte auch sehr gerne gleich weitergelesen, denn es endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich war so in der Geschichte drin. So werde ich mich wohl bis Band zwei gedulden müssen. Ein toller Auftakt mit noch ein bisschen Luft nach oben, was die Beschreibungen der Nebencharaktere und Spannung anbelangt.

 

„Ausreden sind wie Arschlöcher. Jeder hat eins“

 

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.