Rezension

vielseitiger Trilogieauftakt

Eve & Caleb 01. Wo Licht war - Anna Carey

Eve & Caleb 01. Wo Licht war
von Anna Carey

Bewertet mit 5 Sternen

Eine große Seuche hat die Einwohner Amerikas auf ein Minimum reduziert. Die meisten Kinder sind Waisen, leben in Mädcheninternaten oder Arbeitslagern für die Jungs. Während die Mädchen eine schöne neue Welt vorgegaukelt bekommen, in der alles besser wird und für die sie die beste Ausbildung bekommen, spüren die Jungs, dass die Welt hart und erbarmungslos ist. Sie arbeiten viele Stunden am Tag, einige verunfallen und es wird darüber hinweggesehen.
Eve ist Klassenbeste im Abschlussjahrgang und hat die letzten Jahre hart dafür gearbeitet Künstlerin zu werden und im „Neuen Amerika“ groß Karriere zu machen. Allerdings kommt dann alles anders als sie denkt. Die lässt ihr komplettes Leben hinter sich und muss sich nun in der Wildnis durchschlagen, die voller Gefahren steckt. Eine spannende und erlebnisreiche Flucht beginnt, die sie zum Glück nicht komplett allein durchstehen muss.

Eve ist die Protagonistin der Geschichte und fungiert gleichzeitig als Ich-Erzählerin. Durch die gewählte Perspektive bekommt man einen sehr intensiven Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt. Eve ist mir schnell sympathisch geworden, ich habe mit ihr gefühlt und gelitten. Besonders faszinierend war auch die Entwicklung, die Eve während der Geschichte macht. Vom strebsamen, gehorsamen und fleißigem Mädchen in der Schule wird sie zur mutigen Kämpferin, die viele neue Seiten an sich selbst entdeckt und Dinge lernt, die sie vorher für völlig unnötig und unwichtig gehalten hat.
Ein wichtiger Gefährte auf ihrem schwierigen Weg ist Caleb, der schon vor einiger Zeit aus einem der Arbeitslager geflohen ist und sich seitdem in einem Höhlencamp versteckt. Caleb kennt die meisten Tricks, die man braucht um in der Wildnis zu überleben und hilft Eve beim Zurechtfinden.

Neben den beiden jungen Erwachsenen gibt es noch einige andere Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die im Buch eine Rolle spiele, wodurch die Story sehr lebendig und abwechslungsreich wird. Es gibt immer wieder spannende und überraschende Wendungen, die den Verlauf des Buches umgestalten und anders werden lassen, als man es vielleicht erwartet hat. Besonders angenehm fand ich auch den Schreibstil, es war leicht und flüssig zu lesen, man hat sich richtig mitgezogen gefühlt und konnte mit den Protagonisten mit fiebern. Die Beschreibung der Umgebung war sehr detailreich und bildhaft, man konnte sich alles wunderbar vorstellen.
Sehr emotional und überraschend fand ich dann auch das Ende. Es passt gut zum Buch und zur Geschichte, auch wenn ich es bis kurz davor anders erwartet habe.

Nach dem Lesen des Buches sehe ich auch das Cover mit anderen Augen. Es hat mich schon vorher angesprochen, nachdem ich das Buch kenne, passt es allerdings noch besser zur Geschichte und macht „Eve & Caleb“ zu einem runden Gesamtpaket.