Rezension

Vielversprechender Auftakt zu einer Buchreihe für Jungleser

Die Drachen von Nalsara, Band 1: Das dritte Ei - Marie-Hélène Delval

Die Drachen von Nalsara, Band 1: Das dritte Ei
von Marie-Hélène Delval

Inhalt:
Cham und Nyna leben mit ihrem Vater, dem Großen Drachenzüchter, auf der Dracheninsel.
Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben werden sie Teil des großen Wunders, das alle neun Jahre im Königreich Ombrin wirkt: Sie werden Zeugen davon, wie aus zwei der drei abgelegten Eier echte Drachen schlüpfen.
Doch mit dem von Nyna am Strand aufgelesenen 3. Ei stimmt etwas nicht. Als Nyna dem Jungtier Hilfe leistet, liegt kein kleiner Drache vor ihr, sondern ein flügelloses, schuppenbesetztes Wesen, das geheimnisvoll vor sich hin summt.
Während Cham sich in die Fütterung und Ausbildung der Drachen stürzt, kümmert sich Nyna um ihren „Wello“.

Meinung:
Als Vorlese-/Gemeinsam-Lesebücher haben wir in letzter Zeit das E-Book für uns entdeckt, um dem mangelnden Platz im Kinderbuchregal entgegenzuwirken. Vermutlich genau an ein solches Zielpublikum richten sich die Kinder-E-Books des Sailer-Verlags, der uns bereits durch das „Olli & Molli“-Abo bekannt war.

Noch bevor die Geschichte beginnt, erhält der Jungleser einen groben Überblick über das Königreich Ombrin und die anschließende Illustration stellt die Hauptcharaktere vor.
Gleich darauf geht es dann auch schon los und der Leser wird Zeuge, wie zwei junge Drachen das Licht der Welt erblicken. Für eine kurze Zeit sollen sie auf der Dracheninsel bleiben, ehe sie dem König überreicht werden, um dort ihren Drachenrittern, ehrvolle Soldaten mit eigener Kaste, zugeführt zu werden.

Der junge Cham baut schnell eine (verbotene) Bindung zu einem der Drachen auf und wagt das schier Unglaubliche.
Der junge Leser fiebert mit dem nahezu gleichaltrigen Protagonisten, sieht, wie er Fehler macht und sich über Grenzen hinwegsetzt, aber auch, welche Konsequenzen ein solches Verhalten haben kann.

Leserinnen orientieren sich vermutlich eher an Nyna, die die klassische Mädchenrolle einnimmt. Sie kümmert sich um das 3. Ei, verbringt Zeit mit dem Wesen und ihr wird ein großes Geheimnis offenbart.

Der Sprachstil ist altersgerecht und flüssig zu lesen. Die schwarz-weiß-Illustrationen des französischen Originals wirken unterstützend und fantasiebeflügelnd. Sie lockern den Text etwas auf, wirkten auf uns aber oftmals auch sehr düster.

„Das dritte Ei“ ist der Auftakt zu einer Jugendbuchserie, die im Original laut Goodreads 14 Bände umfasst, von denen bereits 3 übersetzt wurden. Dieser erste Teil wirkt noch etwas zusammenhanglos, da viele Facetten des Reiches erklärt werden, die vermutlich in den Fortsetzungen tiefer thematisiert werden, und nur ein dünner roter Faden erkennbar ist. Das Spannungsniveau ist hoch, aber keinesfalls nicht auszuhalten. Die Autorin führt diesen ersten Teil zu einem vorläufigen Ende, bietet jedoch auch einen kleinen Ausblick auf die Zukunft.

Urteil:
Dieser erste Teil der „Drachenritter“-Reihe führt den Jungleser in die Welt von Ombrin ein und besitzt daher noch Potential nach oben.
Wer nach einem besonderen jungen Abenteuer im E-Book-Format sucht, sollte sich die Reihe unbedingt ansehen. Wir sind gespannt, wie es mit den Drachen und natürlich auch mit den Geschwistern Cham und Nyna weitergeht und vergeben sehr gute 4 Spielsachen für „Die Drachen von Nalsara – Das dritte Ei“.

Die Serie:
1. Das dritte Ei
2. Der älteste Drachenritter
3. Verschwörung im Palast
(Erscheinungstermin: März 2014)

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