Rezension

Vielversprechender Fantasyauftakt

Gates of Thread and Stone - Lori M. Lee

Gates of Thread and Stone
von Lori M. Lee

Originelle Welt mit einigen bekannten Elementen, interessanten Figuren und viel Entwicklungspotenzial. Bin gespannt, wie es weitergeht! 3 1/2 Sterne.

Inhalt

In dieser Fantasy-Dystopie lebt die 16-jährige Kai zusammen mit ihrem sechs Jahre älteren Ziehbruder Reev im sogenannten Labyrinth - eine der übelsten Gegenden der Stadt, die durch eine große Mauer von den Outlands abgeriegelt ist, wo Gargoyles auf einen lauern und welche nach dem großen Krieg völlig unbewohnbar wurden.

Kai kann die Fäden der Zeit sehen und manipulieren - allerdings darf das außer Reev niemand wissen, da diese Fähigkeit einzigartig ist und sie in große Schwierigkeiten mit Kahl Ninu, dem Herrscher der Stadt und die einzige Person, die Magie beherrscht, geraten könnte.

Doch dann verschwindet Reev eines Tages spurlos und Kai macht sich auf, ihn zu suchen. Ihr einziger Freund Avan, Sohn eines Ladeninhabers, hilft ihr dabei und schnell erfahren sie - Reev wurde wohl vom Black Rider verschleppt, der irgendwo in den Outlands haust.

Meine ausführlichere Meinung

Dieser erste Band hat wirklich vieles richtig gemacht. Besonders gut gefällt mir das World-Building. Waren es mir in den ersten Kapiteln auch ein wenig zu viele Beschreibungen, haben diese jedoch wunderbar ihren Zweck erfüllt und ich konnte mir wunderbar vorstellen, wie die Stadt aussieht, in der Kai wohnt, und was es überhaupt mit der Welt, in der sie lebst, auf sich hat. Nach den etwas ausführlicheren Beschreibungen folgt dann auch wieder einiges an Action und ich bin durch die Seiten geflogen.

Neben den Gargoyles gefielen mir besonders gut die metallischen, mechanischen Pferde sowie die Art und Weise, wie Kais besondere Zeitmanipulationsfähigkeit beschrieben wird.

Auch viele der Figuren, denen man im Verlauf der Reise begegnet, gefielen mir wirklich sehr, allen voran Irra und G-10.

Jedoch gab es natürlich viele Dinge, die man so oder auf ähnliche Art und Weise schon des öfteren gelesen hat. Hier hätte ich mir manches Mal noch ein bisschen mehr Mut zu eigenen Ideen gewünscht, damit manche Szene nicht ganz so vorhersehbar ist. Wobei es eine Entwicklung der Story gibt, die wirklich durchdacht ist und sich im Nachhinein durch das ganze Buch zieht und die mir sehr gefallen hat.

Womit ich ein wenig Probleme hatte, war Kai bzw. die Beziehung zwischen Kai und Avan. Obwohl die beiden alles aufgeben, um zusammen Reev zu suchen, findet kaum eine Kommunikation zwischen ihnen statt und ich konnte daher nicht so wirklich nachvollziehen, wie sie sich so vertrauen können, wenn sie wichtige, wirkliche grundlegende Dinge voneinander nicht wissen und diese zum Teil auch wissentlich (und für mich nicht immer nachvollziehbar) voreinander geheim halten.

Das Ende war ganz schön spannend, auch wenn der große Plot Twist vorhersehbar war und ich ein wenig enttäuscht davon war, dass zu dieser Lösung gegriffen wurde, da sie mir zu dramatisch und zu vorhersehbar erscheint.

Fazit

Eine fesselnde Lektüre. Eine Geschichte, die in einer faszinierenden Welt spielt und ein paar originelle Figuren aufweist, aber leider oft auch ein wenig unoriginell und zu vorhersehbar ist. Ich wurde aber gut unterhalten und kann das Buch durchaus empfehlen.