Rezension

Vier Schwestern

Vier Schwestern - Joanna King

Vier Schwestern
von Joanna King

Bewertet mit 3 Sternen

Vier Schwestern treffen sich nach vielen Jahren zu einem Wiedersehen und einem gemeinsamen Urlaub in Italien. Doch ein unbeschwerter Urlaub wird es nicht, denn eine der Schwestern verschwindet plötzlich. Während die anderen Schwestern auf eine Nachricht warten, treten Spannungen zutage, die in die Kindheit und Jugend der Schwestern zurückreichen. Die Eltern haben sich damals zerstritten und getrennt. Hätten die Schwestern die Trennung verhindern können? Und wie hat sich diese Trennung auf sie ausgewirkt?

Die Beschreibung des Romans machte mich sofort sehr neugierig auf das Buch. Ich habe eine tiefgehende und emotionale Geschichte erwartet, die mich berührt. Tatsächlich empfand ich den Roman jedoch als belastend und schwer, da er hauptsächlich die Themen Verluste, Trennungen, Bindungsängste und Verbitterungen behandelt. Die Frage, was mit der verschwundenen Rose geschah, trat in den Hintergrund, um den anderen Themen Platz zu machen.
Der Einstieg ins Buch gelang mir gut, da sich der Schreibstil flüssig lesen ließ. Zu Beginn gefiel mir die Geschichte gut, doch dann hat sie mich verloren und ich fand sie sehr anstrengend zu lesen.
Die Geschichte wird aus der Sicht der jüngsten Schwester erzählt, die jedoch namenlos blieb. Mich hat es gestört, dass ich ihren Namen nicht erfuhr, da ich mir so kein richtiges Bild von ihr machen konnte. Insgesamt blieben die Schwestern recht blass für mich. Sie hatten zwar ihre jeweiligen charakterlichen Eigenarten, doch keine konnte mich so richtig fesseln und faszinieren. Das lag sicherlich zum größten Teil an der einseitigen Sichtweise durch die namenlosen Schwester.
Was mir gut gefiel, waren die Rückblicke in die Kindheit und Jugend der Schwestern und wie sie die Trennung der Eltern miterlebt haben. Ein solches Erlebnis ist sicherlich nicht leicht für ein Kind, doch hier haben wirklich alle vier Töchter einen ordentlichen Knacks mitbekommen. 
Ich empfand es als traurig und bedauernswert, welche negativen Gefühle, auch unter den Schwestern, zu Tage kamen. Missgunst, Neid und gemeine Worte sind nicht schön. Eine Verbindung, wie sie zwischen Schwestern sein sollte, habe ich nur ansatzweise zwischen der Erzählerin und Rose gesehen.
In diesem Roman gibt es einige poetische Passagen bzw. Sätze. Da dies grundsätzlich nicht mein Geschmack ist, gefiel mir das auch nicht so sehr. Wer jedoch gerne poetisch angeregte Literatur mag, wird sich hier bestimmt wohlfühlen. 

Insgesamt konnte mich der Roman nicht fesseln und überzeugen, auch wenn er stellenweise zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.