Rezension

Vier Stories für ein Halleluja

Die Knochenjägerin - Kathy Reichs

Die Knochenjägerin
von Kathy Reichs

Zum Inhalt:
In vier Kurzgeschichten bewährt sich die Forensikerin Tempe in ihrem Beruf. Drei davon sind als E-Book erschienen, die vierte klärt die Leserschaft darüber auf, wie die Anthropologin zur Gerichtsmedizin gekommen ist.

Mein Eindruck:
Natürlich können Kurzgeschichten nicht die gleiche Intensität und Tiefe eines Romans erreichen. Höchst positiv ist aber zu vermerken, dass sie eben auch nicht den Müll eines Romans mit sich herumschleppen müssen – beispielsweise ein ausuferndes Privatleben und/oder Probleme persönlicher Art. Negativ ist – für Leser, die gerne mitknobeln – der Punkt, dass nicht besonders viele verdächtige Personen auf dem Schirm erscheinen können und die Auswahl an möglichen Tätern sehr begrenzt ist. Trotzdem vermag es die Autorin, glaubhaft Motive und Verdächtige zu verstricken und so für einen kurzweiligen Lesespaß zu sorgen. Besonders gefällt dabei die zweite Hälfte des Buches, welche einen sehr elegant konstruierten Fall und die Anfänge von Tempe in der Gerichtsmedizin zum Thema hat. Diesen Start ins Forensikerinnen-Dasein verwebt Kathy Reichs mit einer Rahmenhandlung, bei der um das Leben einer Bezugsperson Tempes gekämpft wird, die sie von Anbeginn begleitet hat. So ergibt sich eine Spannung, die der geringen Seitenanzahl trotzt und – bei aller Dramatik – zeigt sich der Humor, der sie insbesondere im Zusammenspiel mit einigen Polizeibeamten immer wieder begleitet.

Mein Fazit:
Zwar kein opulentes Menü für den Reichs-Fan, aber durchaus leckere Appetithäppchen für Zwischendurch