Rezension

Vier Teile einer Geschichte

Die Akte Zodiac 1 - Linus Geschke

Die Akte Zodiac 1
von Linus Geschke

Bewertet mit 3 Sternen

★★★

Kommissarin Eva Lendt und ihr Partner Oliver Lamprecht ermitteln in Köln. Als Marco Brock zum Team stößt und behauptet, dass ein Nachahmungstäter dem Zodiac-Killer, der in den späten 1960er Jahren in den USA mordete, neues Leben einhaucht, stellt diese sich komplett quer. Brock lässt sich jedoch nicht von seiner Überzeugung abbringen.

 

Der Krimi ist in vier Teile aufgegliedert. Das mag an sich in einem Printbuch interessant sein, aber vier einzelne eBook-Bände daraus zu machen, war nicht die beste Idee. Auch die Rezension dazu fällt mir gerade richtig schwer. Vier einzelne Rezensionen machen wenig sinn, bei einer einzigen Rezension läuft man Gefahr, zu viel zu verraten.

 

Bleibt also der Versuch, ohne Spoiler genug zu erzählen, ohne die Spannung zu rauben!

 

Das Ermittlerteam erinnert ein wenig an die Teams der aktuell gängigen Serien, wie Hawaii 50 oder Criminal Intent. Nur eben in Köln statt den Staaten. Aber die Arbeit von Brock ist die eines Profilers, deren Vorgehensweisen in Deutschland nur bedingt eingesetzt werden.

 

Die Charaktere sind grundverschieden. So selbstbewusst sowohl Eva als auch Marco sind, unterscheiden sich beide doch in der Art, wie sie das zeigen. Brock ist ruhig, Eva aufbrausend. Oliver steht im Schatten der beiden.

 

Im ersten Teil lernt der Leser die Ermittler kennen und erfährt einiges über den „echten“ Zodiac und die Vorkommnisse in Köln. Am Ende sorgt ein böser Cliffhanger dafür, dass man quasi weiterlesen muss. Gut geschrieben sind auch die drei weiteren Teile. Es tauchen eine Menge Verdächtige auf, der eine oder andere gerät wieder aus dem Fokus, andere dafür wieder in den Fokus, neue Erkenntnisse tauchen auf, ein Plan entsteht und dann kommt der große Showdown.

 

Ich persönlich fand die Wendungen ganz gut gelungen, doch zum Teil auch etwas zu tricky konstruiert – der Leser kann vieles gar nicht wissen und wird so dem möglichen eigenen „Ermittlungserfolg“ nie nahekommen. Das Ende ist insofern offen, als dass die Protagonisten noch viel Stoff für weitere Bücher liefern. Dann aber hoffentlich „einbändig“ und möglichst in Papierform.

 

Ich mag den Stil von Linus Geschke sehr und bin von den Büchern „Die Lichtung“ und „Und am Morgen waren sie tot“ absolut begeistert. Auch wenn „Die Akte Zodiac“ ein Herzensprojekt von diesem großartigen Autor ist, hat er mich damit nicht überzeugen können. Ohne die Rückblenden in die 1960er und 1970er Jahre hätte mir auch die Story gar nicht gefallen. Das ist schade und ich weiß, das geht besser. Der Krimi ist für mich diesmal leider nur Mittelklasse und deshalb kann ich auch nur drei Sterne geben.

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