Rezension

Vierter Band um Tommy Bergmann

Die stille Tochter - Gard Sveen

Die stille Tochter
von Gard Sveen

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist schon der vierte Band um Tommy Bergmann und die Frage ist, ob die Figur noch so viel hergibt. Vielleicht nein, die Düsternis, die den Charakter früher umgab, ist größtenteils verflogen. Daher muss der Plot überzeugen, der interessanterweise seinen Ursprung in vergangenen Jahrzehnten hat. Zwar wird erst 2016 eine Wasserleiche gefunden, doch es geht dann in die Vergangenheit ins Jahr 1973 bis in die achtziger Jahre.

Da gibt einige besondere Passagen, zum Beispiel die mit der Flucht von Christel Heinze, eine DDR-Sportlerin. Dann gerät sie an den KGB-Geheimdienst und landet in Norwegen. Für mich ist Christel lange Zeit praktisch die Hauptfigur des Buches. In ihrer Zwangslage hat sie es nicht einfach mit der Lebensgestaltung. Sie ist hin- und hergerissen. Dem Traum von Freiheit begleitet auch Heimweh nach der DDR. Sie verliebt sich in einen verheirateten Mann und die politische Stimmung der Zeit ist schwierig, z.B. ist der Vietnamkrieg voll in Gange.

 

Die Handlung pendelt zwischen den Zeiten hin und her.

Streckenweise wird es ein fast klassischer Spionagethriller, was ich nicht erwartet hätte. Taugt der eigenwillige Tommy Bergmann, um kritiklos mit den Geheimdienst zusammen zu arbeiten?Wohl kaum. Schließlich verbeißt er sich regelrecht in den Fall.