Rezension

Vierter maritimer Roman um Aubrey und Maturin...

Geheimauftrag Mauritius - Patrick O'Brian

Geheimauftrag Mauritius
von Patrick O'Brian

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Tja..." Jack überlegte kurz. "MINERVE, BELLONE, ASTREES, VENUS, MANCHE - dazu noch die NEREIDE und die IPHIGENIA. Damit steht es sieben zu eins gegen uns. Aber ich glaube, wir hatten schon schlechtere Chancen." (Der Optimismus von Lucky Jack ist unschlagbar...)

Inhalt:

Kapitän Jack Aubrey nutzte die letzten Jahre, um sich mit seiner Frau Sophia im Ashgrove Cottage in Hampshire niederzulassen. In dieser Zeit zog seine Schwiegermutter zu ihnen, Jack und Sophia bekamen Zwillinge und da Sophias Schwester Celicia dem Regiment ihres Mannes gefolgt ist, hüten sie auch noch deren Tochter. Doch das Landleben hat seine Tücken: das eigene Gemüse will nicht gedeihen, die Kuh gibt keine Milch und das Cottage platzt eigentlich aus allen Nähten. Jack sehnt sich also geradezu nach einem Kommando auf See; ein paar Prisen könnten die Probleme beiseite schaffen. Da kommt ihm sein Freund Steven Maturin mit seiner Nachricht gerade recht: Jack erhält mit der Fregatte 'Boadicea' den Befehl, in den Indischen Ozean zu schiffen, um dort als Kommodore die von den Franzosen besetzten Inseln Reunion und Mauritius zurück zu erobern. Eine ehrenvolle, aber auch heikle Aufgabe, sind die Franzosen doch in der Überzahl. Doch Kapitän Aubrey wäre nicht er selbst, wenn er sich nicht der Herausforderung stellen würde...

Meinung:

Der vierte Band um Jack Aubrey und seinem Freund Stephen Maturin macht nach dem Vorgänger zeitlich einen Satz nach vorne. In Jacks Privatleben ist einiges interessantes geschehen. Von daher ist der maritime Roman für Fans der Serie unerlässlich. Trotzdem will der Leser der Serie Kapitän Aubrey doch mehr auf See erleben. Allerdings muss ich sagen, dass er in der Gestalt als Kommodore doch recht statisch wirkt und die gewohnte Spannung nicht so richtig aufkommen will. Diese ist aber urplötzlich da, als 'Lucky Jack' mit der 'Boadicea' selber aktiv wird. Leider erst im letzten Drittel des Buches. Sehr verwirrend ist dazu die große Anzahl von Schiffen, da kann man schnell den Überblick verlieren; zumal Briten wie Franzosen dazu neigen, die eroberten Schiffe auch noch umzubenennen. Dazu sind viele Handlungen sehr Strategie-geprägt. Interessant sind die Handlungen und vor allem die Gedankengänge von Jacks Freund Steven. Diese finde ich immer wieder erfrischend und hebt die Charaktere in jedem Roman etwas hervor. So bildet dieses Duo immer ein gutes Fundament an geeignetem Lesematerial, auch wenn die vorherigen Romane ein wenig packender waren. Das kann sich mit dem nächsten Band allerdings wieder ändern...

Fazit:

Guter See-Roman mit einigen langwierigen Passagen...

7,4 Sterne