Rezension

voll krass

Houston, Houston! - James Tiptree

Houston, Houston!
von James Tiptree

Verlagsinfo, Klappentext

“Die titelgebende Erzählung “Houston, Houston, bitte kommen!” ist sicher eine der besten der Autorin sowie des gesamten Genres. Nach einer Weltraumreise wird ein irdisches Raumschiff in der Zukunft kurz vor seinem Anflug auf die Erde abgefangen. Die ausschließlich männliche Besatzung stellt fest, dass sich auf der Erde nur noch Frauen befinden…

Für diese Erzählung erhielt James Tiptree Jr. 1977, ihre Identität war zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgedeckt, den begehrten Hugo Award, den Nebula Award sowie den Jupiter Award.”

ISBN 978-3-902711-07-6

Septime

Mein Eindruck

Hier habe ich mich erneut von Denis Scheck “beraten” lassen. Er hat James Tiptree JR. auch bei “Druckfrisch” vorgestellt. Er schaffte es auch diesmal mich mit seiner Vorstellung so zu beeindrucken das “Houston, Houston!” auf meiner Wunschliste landete. Ich bin wirklich sehr froh darüber. Hier erwartet den Leser anspruchsvolle Science Fiktion…

James Tiptree JR. ist das Pseudonym von Alice B. Sheldon. Lange dachten die Science Fiktion Fans, dass es sich um einen männlichem Autor handele. Als dieser Irrtum noch zu Tiptrees Lebzeiten aufgedeckt wurde war es für einige ein großer Schlag. Die Autorin begann erst mit 51 Jahren zu schreiben, sie beendete ihr Leben im Alter von 71 Jahren, indem sie zuerst ihren Mann und dann sich erschoss. Viele Jahre litt sie unter schweren Depressionen. Science Fiktion Fans zählen ihre Werke zu den Klassikern dieser Sparte.

Zum Buch

Bereits das Inhaltsverzeichnis ist nicht ohne….

 Es liegt nicht an Ihrem Gerät
 Drücken, bis kein Blut mehr kommt
 Ihr Rauch steigt auf in Ewigkeit
 Schlangengleich erneuert die Erde sich
 Ein flüchtiges Seinsgefühl
 Der Psychologe, der Ratten keine schrecklichen Dinge antun wollte
 Houston, Houston, bitte kommen!
 Bibertränen
 Eure Gesichter, o meine Schwestern! Eure Gesichter voller Licht!
 Sie wartet auf alle Geborenen
 Nachwort von Andreas Eschbach: Über James Tiptree Jr.: Wanderungen entlang der Grenze des Wahnsinns

Hinter jeder dieser Überschriften steht eine eigene Geschichte. Mal länger mal kürzer, aber eines haben alle diese Stories gemeinsam. Man kann sie alle als eigenständige kurze Episode lesen, alles ist ins sich irgendwie abgeschlossen und doch gehört alles zu einem großen Ganzen.

In jedem Abschnitt lernen wir neue Protagonisten kennen und allen eins, ist die Tiefe und die Charakteristika die James Tiptree JR. in jede einzelne Person hineingeschrieben hat. Wir haben es hier mit einem tiefgründigen Werk zu tun, welches meiner Meinung nach eher auf der anspruchsvollen Seite der Science Fiktion Literatur  steht. Was aber keines Falls bedeutet, das man für dieses Buch erst einmal ein Studium hinter sich bringen muss um es zu mögen  [;-)]

Das Lesen von Houston Houston ist vielleicht nicht einfach, aber ganz sicher faszinierend! Ich möchte aber an dieser Stelle zugeben, dass es mir diesmal nicht leicht gefallen ist, meine  Meinung zum Buch mit meinen Worten auszudrücken. Das lag ganz sicher nicht daran, dass mir das Buch nicht gefallen hat, nein genau das Gegenteil ist hier der Fall. Das Buch hat mich schlichtweg einfach in irgendeiner Art und Weise überwältigt. Mir haben einige Zeit lang komplett die Worte gefehlt und alles musste sich erst einmal setzen. Sonst bin ich immer bemüht sofort nach dem Lesen meine Rezension zu erstellen. Hier war dies für mich schlichtweg unmöglich. Es hat mehrere Anläufe gebraucht um meine Gedanken in Worte umzusetzen. Und ich denke immer noch, dass dieses Buch sich für mich nicht beschreiben lässt. Die Sprache ist anspruchsvoll, aber sie nimmt den Leser von der ersten Seite an gefangen.

Ich kann nur den Rat geben: lest selber rein und bildet Euch eine eigene Meinung.

“Splitter” Sätze und Passagen aus Houston Houston

Seite 8 : Wir brauchen mehr Stoppschilder, dann hätten die Menschen wieder mehr Zeit für sich.

Seite 26 : Und wenn sie tatsächlich, endlich , am Ziel angelangt sind, werden einige von ihnen vielleicht die Zeit haben zu fragen: Wozu sind wir eigentlich hierhergekommen?

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