Rezension

Voller Andeutungen

Rote Kreuze
von Sasha Filipenko

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist voller Andeutungen. Die roten Kreuze sind allgegenwärtig – sie sind der rote Faden und Teil der Kernbotschaft zugleich.

Das Buch ist voller versteckter und nicht so gut versteckter Andeutungen. Die roten Kreuze sind allgegenwärtig – sie sind der rote Faden und Teil der Kernbotschaft zugleich.

In dem Buch geht es zum einen um den zweiten Weltkrieg. Allerdings nicht so, wie wir es hierzulande massenhaft in unzähligen Bücher lesen können. Das Buch – von einem Russen geschrieben – erzählt die Geschehnisse während des zweiten Weltkriegs aus russischer Perspektive. Das fand ich an diesem Teil des Buches besonders spannend. Die deutsche Sicht auf den zweiten Weltkrieg, oder auch die westliche, der Amerikaner, Engländer und Franzosen wird öfters beschrieben, aber ein russisches Buch zu dem Thema hatte ich bisher tatsächlich noch nicht gelesen.

Zum anderen beschriebt das Buch auch das Leben eines Mannes, des Protagonisten, der nach dem Tod seiner Frau mit seinem gerade erst geborenem Kind weiterleben muss. Auch seine Geschichte wird mit sehr viel Empathie erzählt ohne dabei aufdringlich oder überbordend zu werden.

Insgesamt ist das Buch sehr zurückgenommen – es überzeugt nicht mit viel Dekor, sondern mit schlichten Erzählungen, denen eine leichte Brise Humor beigemischt wird.  Anfangs hatte ich etwas Zweifel ob der Erzählstil, der zwischen extremen Phasen der wörtlichen Rede, indirekter Rede und Beschreibung wechselt, verwirrend zum Lesen wird. Doch diese Sorge war unbegründet.

Der größte Kritikpunkt, den ich an dem Buch finden konnte, ist wie langsam die Erzählung stellenweise vorankommt. Ich hätte mir häufiger etwas mehr Handlung gewünscht und weniger Andeutungen.